Ich muss gestehen, ich bin ein super Fan von Games von Lego. Ich hab zwar nicht alle, die jemals erschienen sind, aber die, die ich habe, finde ich einfach super.
Lego Star Wars zum Beispiel. Damit habe ich damals "angefangen". Ich liebe Star Wars eh total, aber wie die Entwickler die Story umgesetzt haben, fand ich richtig toll. Viele verschiedene Charaktere, die man im Story Modus erst nur gesehen, teilweise spielen konnte und später im Freien Spiel benötigt werden, damit man auch wirklich 100% erreichen kann. Sie waren grundsätzlich mit Witz gefüllt. Dass die Charaktere nicht sprechen, war meiner Meinung nach zumindest schon fast ein Markenzeichen. So wie bei The Legend of Zelda. Link hat auch nie gesprochen.
Jedenfalls hat es mir immer Spaß gemacht. Nur von einem war ich ein bisschen enttäuscht, von Marvel Super Hero auf DS. Die Grafik war nicht so besonders, aber das war noch zu verkraften. Was ich gar nicht leiden konnte, war der Sound, der sich anhörte wie aus den Radios aus den 70ern. Da wäre schon echt mehr drin gewesen. Der Witz fehlte mir auch ziemlich dabei, was ich umso trauriger fand. Da war nur der Versuch da, irgendwie witzig zu sein. Tja, leider verfehlt.
Auch sehr schön war Pirates of the Carribean. Die Liebe zum Detail, die Gangart, das Verhalten einer einzelnen Person oder von Tieren einzufangen, das macht nicht nur dieses Spiel aus. Es macht Spaß, durch jedes Erlebnis durchzustarten, was man schon aus den Filmen kennt, aber selbst noch besser in die Geschichte einzutauchen.
Ich bin zur Zeit bei Lego Der Hobbit dran. Ich war erst überrascht, weil alle reden können. Aber der Witz, mit dem die Geschichte erzählt wird, bleibt einfach. Sehr schön finde ich die große zu erforschende Welt. Ich kenne den Film nicht, muss ich leider zu meiner Schande gestehen, aber man kann durch das Auenland reisen, um fließend nach Bree oder zum Bruchtal zu kommen. Auf dem Weg kann man kleinere Quests machen, die meistens bedeuten, dass man etwas bauen oder suchen muss. Man muss tatsächlich auch die Dinge finden, die man braucht zum bauen, seien es Edelsteine, Steine an sich oder Bretter etc. Die findet man aber leicht auf der Reise. Natürlich gibt es auch rare Sachen, da muss man dann ein bisschen länger suchen, aber ich kann damit leben. Für mich wird aber auch die Geschichte an sich sehr gut erzählt. Also es gibt einen "Erzähler", der dann zwischendurch erklärt, was passiert und alles, während man spielt oder Sequenzen sieht. Ich will nicht sagen, dass ich total mitreden kann, wenn man über den Film diskutieren würde, aber was da vielleicht, anfangs zumindest noch, passiert, da könnte ich eventuell mitreden. Während ich Herr der Ringe - Die Gefährten gesehen habe, sind mir dann doch einige Zusammenhänge und Charaktere bekannt vorgekommen, was mir das Schauen ein bisschen leichter gemacht hat. Mir gefallen sowohl das Spiel, als auch der Film und ich möchte unbedingt alle anderen Teile noch sehen. Oder auch spielen.
Ich hoffe einfach, dass die Begeisterung bleibt und alle Spiele von Lego, die noch kommen werden, ebenfalls mit dieser Liebe und Hingabe produziert werden wie auch die, die ich bisher kenne. Für mich sprühen die Spiele vor Charme und ich kann nicht genug davon bekommen. Tatsächlich habe ich mir auch letztens Lego Herr der Ringe geholt, was ich dann nach Der Hobbit spielen werde.
Generell muss ich aber auch sagen, dass ich die Spiele im Multiplayer schöner finde, weil manchmal, wie bei Lego Indiana Jones, kleine Gadgets eingefügt werden. Wenn man da mit der Peitsche eine Frau trifft, kann es manchmal sein, dass er sie an sich ran zieht und knutscht. Diese Kleinigkeiten machen es für mich umso sympathischer,
Ich hoffe, ich bin mit meiner Begeisterung für Lego Spiele nicht alleine. Habt ihr sowas vielleicht auch schon mal gespielt? Und wenn ja, wie fandet ihr es?
Samstag, 21. Januar 2017
Freitag, 20. Januar 2017
Buchrezension "Happy Valentine"
Das hier wird ein bisschen länger, weil drei Geschichten in einem eBook zusammen veröffentlicht wurden und ich zu jeder schließlich meine Meinung geben möchte.
Genre: Roman
Autoren: Julia K. Stein, Elke Mascha Blankenburg, Tamara Wernli
Verlag: Gmeiner
Format: eBook
Pos.: 13974
Kosten: 11,99€
1. Teil: Julia K. Stein "Liebe kann man nicht googeln"
Inhalt:
Lea hat sich von ihrem Freund getrennt, muss jetzt irgendwie alleine klar kommen, während ihre Freundinnen entweder einen nach dem anderen abschleppen oder gerade eine Hochzeit planen. Ihre Eltern durchleben auch gerade ihre Trennung und mit keinem von beiden kann sie so richtig über ihre Probleme reden. Dass sie in ihrem Job als Redakteurin gar nicht so erfolgreich ist, wie sie hoffen. Dass sie den Job geschmissen hat, weil sich die Zeitschrift, für die sie schreibt, sich ihrer Meinung nach in die falsche Richtung bewegt. Dass sie den ach so perfekten Schwiegersohn sitzen lassen hat, weil er überhaupt nicht so perfekt ist, wie sie glauben.
Genre: Roman
Autoren: Julia K. Stein, Elke Mascha Blankenburg, Tamara Wernli
Verlag: Gmeiner
Format: eBook
(Bildquelle: Gmeiner-Verlag) |
Kosten: 11,99€
1. Teil: Julia K. Stein "Liebe kann man nicht googeln"
Inhalt:
Lea hat sich von ihrem Freund getrennt, muss jetzt irgendwie alleine klar kommen, während ihre Freundinnen entweder einen nach dem anderen abschleppen oder gerade eine Hochzeit planen. Ihre Eltern durchleben auch gerade ihre Trennung und mit keinem von beiden kann sie so richtig über ihre Probleme reden. Dass sie in ihrem Job als Redakteurin gar nicht so erfolgreich ist, wie sie hoffen. Dass sie den Job geschmissen hat, weil sich die Zeitschrift, für die sie schreibt, sich ihrer Meinung nach in die falsche Richtung bewegt. Dass sie den ach so perfekten Schwiegersohn sitzen lassen hat, weil er überhaupt nicht so perfekt ist, wie sie glauben.
Lea entscheidet sich dazu, einen
eigenen Blog zu eröffnen, auf dem sie alles, was in ihrem Leben zur
Zeit passiert, live mitzuschreiben. Sie berichtet vom
Junggesellinnenabschied von ihrer Freundin Cora, die auf Sylt feiern
möchte. In einem Club lernt sie Jörn mit B kennen, der ursprünglich
aus Hamburg kommt, aber jetzt nach München ziehen möchte. Was ein
Zufall, dass sie ebenfalls dort wohnt. Sie hat Hoffnung, dass an dem
Abend noch was läuft. Bis er damit herausplatzt, dass er eine
Freundin hat. Dabei will sie doch jetzt schon niemand anderes mehr.
Zurück in München denkt sie an keinen anderen mehr als an Björn.
Sie kann nicht mehr arbeiten, ohne dass sie ständig an ihn denkt,
sie googelt ihn tausend mal und findet nichts, auch bei Facebook
findet sie nicht viele Informationen über ihn. Dabei schreibt sie
sich all ihren Frust und Kummer auf ihrem Blog von der Seele. Ohne
irgendein Wort zu streichen oder Namen zu verändern, bleibt sie
immer ehrlich und überschreitet damit eine gewisse Grenze.
Dabei wird sie erkennen, dass Präsenz im Internet nicht immer nur von Vorteil sein kann.
Meine Meinung:
Dabei wird sie erkennen, dass Präsenz im Internet nicht immer nur von Vorteil sein kann.
Meine Meinung:
Um direkt einzusteigen: Sehr durchwachsen.
Liebe kann man nicht googeln ist das erste drittel des eBooks „Happy
Valentine“, alle Parts sind aber voneinander unabhängig.
Ich mochte von vorneherein die
Protagonistin nicht, was mich selbst sehr irritiert. Sie hängt, seit
sie den Blog eröffnet hat, immer mehr im Internet herum, glaubt
wirklich alles, was sie dort lesen kann, vernachlässigt dadurch ihre
Arbeit und steigert sich in Kleinigkeiten hinein, die Björn angehen.
Ihr Facebookprofil ändert sie nur für ihn, damit sie für ihn
interessant wirkt, achtet total darauf, mit wem er bei Facebook
befreundet ist und warum er nicht seine Freundin in der Freundesliste
drin hat. Also prinzipiell kann ich sie ein bisschen verstehen, sie
möchte wenigstens wissen, mit wem sie zu tun hat. Aber man stalkt
dann doch nicht jeden Tag 100x im Internet? Ich weiß selbst, wie man
sich in Kleinigkeiten reinsteigern kann, doch selbst ich finde das
immer übertrieben. Zumal auch ein Facebook-Profil nicht immer das
aussagt, wie Personen wirklich sind, so wie man das eben bei Lea
sehen kann.
Sie orientiert sich nur noch an Dinge,
die vielleicht angesagt sind, aber irgendwie, finde ich, bleibt ihr
eigener Charakter auf der Strecke und sie versucht jemand zu sein,
den sie nie verkörpern kann und will. Wobei das echt das falscheste
ist, was man machen kann, wenn man jemanden kennenlernen oder einem
gefallen will.
Ich finde es auch sehr
grenzwertig, wenn man während eines Gesprächs dann tatsächlich
bloggt, was gerade passiert. Vor allem, wenn man gerade mit jemandem
zusammen ist, den man so toll findet. Die andere Person findet das
nämlich offensichtlich nicht so toll, wie Lea das auch bemerken
musste. Mehrmals. Nur ist es ihr scheinbar egal und sie beschwert
sich noch eher darüber, dass sie von ihren Freunden angemeckert
wird, statt sich zu Herzen zu nehmen, was sie denken. Dass das böse
ausgehen kann, merkt sie auch.
Ich finde es auch irgendwie
komisch, dass sie sich tatsächlich vor ihren Eltern versteckt. Dass
sie ihnen einfach nicht die Wahrheit darüber sagt, dass sie nicht
mehr mit Karsten zusammen ist und dass sie auch ihren Job geschmissen
hat, weil sie unglücklich damit war. Nicht jede
Eltern-Kind-Beziehung ist gut und schön, aber man sollte trotzdem
als Erwachsene in der Lage sein, seine Entscheidungen mitzuteilen und
die Eltern nicht auch noch anzulügen. Selbst Lea musste feststellen,
dass es nicht so schlimm war, wie sie dachte.
Weg von der Protagonistin,
ich glaube, es ist klar geworden, dass ich sie nicht leiden kann.
Wobei ich finde, dass man sehr spät erst erfährt, wie sie heißt.
Was ich sehr irritierend
fand, war, dass fast alle Freundinnen von Lea irgendeinen Namen mit C
haben. Und selbst die (Ex-)Chefin hatte ebenfalls einen Namen mit C.
Bevor ich mich da irgendwie eingelesen hatte, wusste ich gar nicht,
um wen es sich gerade handelt. Cora heißt die Freundin, die heiraten
wird und mitten in den Vorbereitungen steckt. Cordula heißt die
Chefin der Grace, bei der Lea
anfangs arbeitet. Nicht zu vergessen Charlotte, die beste Freundin
von Lea. Die einzige, die ein bisschen da heraussticht, das wäre
dann Janina. Aber gut, irgendwie habe ich es dann nachher doch
geschafft, sie auseinander zu halten.
Die
Freundinnen an sich sind auch sehr... krass. Eine heiratet, dreht
dabei völlig durch, quasi so das Brautmonster schlechthin. Gut,
Hochzeiten zu organisieren ist auch echt nicht leicht. Dazu kommt
aber dann die andere, die sich durch die Männergeschichte
durchschläft und dabei sogar aufgehört hat zu zählen, quasi ein
weiblicher Barney Stinson (aus How I met your mother, für alle die,
die ihn nicht kennen). Und dann noch die letzte, die meint, ach so
schlaue Tipps zu geben, die aber meiner Meinung nach ziemlich daneben
sind. Rein von diesen Dingen betrachtet sind sie irgendwie chaotisch,
aber ich musste feststellen, dass zumindest zwei von denen echt gute
Freundinnen sind, weil sie in der Not da sind. Von Cora erfährt man
leider nicht mehr, als dass sie durchdreht. Also kann man aber schon
mal über diese „Macken“ oder wie man es nennen mag hinwegsehen,
denn ob du auf sie zählen kannst, darauf kommt es an.
Das Ende
ist einfach so... unrealistisch. Ich kann mir nicht vorstellen, dass
das so passieren könnte. Ich habe mich sogar ein klein wenig darüber
aufgeregt, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass Leas Handlungen
im Endeffekt keine dauerhaften Auswirkungen mit sich trägt. Sie hat
zwar die Retoure dafür bekommen, aber das soll es gewesen sein?
Echt? Ist zwar auch nicht so ohne gewesen und das war das erste mal,
dass ich mitgefühlt habe, weil es ihr richtig schlecht ging, aber
dann wird wieder alles gut? Ein großer Knall und alles ist
vergessen? Finde ich sehr seltsam ehrlich gesagt. Vor allem, weil die
ganze Wahrheit herausgekommen ist. Wie viel Mist sie eigentlich
gebaut hat. Dass das Thema dann einfach abgehakt wird nach einiger
Zeit, naja.
Mein
Tipp: Also ich hoffe einfach mal, dass es von der Autorin gewollt
war, dass man merkt, wie sehr man heutzutage ins Internet versinkt
und das dann zumindest stückweit eingrenzt. Was anderes kann ich mir
nicht vorstellen, denn sonst wäre es echt zu nervig. Generell,
dadurch, dass ich die Protagonistin nicht so super toll finde, wurde
für mich alles ziemlich langatmig und teils auch langweilig. Es ließ
sich leider aus genannten Gründen nicht so flüssig lesen. Der erste
Teil des eBooks war schon mal ein ziemlicher Reinfall, ehrlich
gesagt. 1 von 3 lohnt sich schon mal nicht.
2. Teil: Elke Mascha Blankenburg "Tastenfieber und Liebeslust"
Inhalt:
Eva
ist schon 64 (?) und wohnt erst seit kurzem in Berlin. In einer
Zeitung gibt sie eine Annonce auf, in der sie sich ein wenig
beschreibt und nach einem Stadtführer sucht, damit sie ein bisschen
mehr über ihre neue Heimatstadt erfahren kann. Schnell lernt sie
Maximilian kennen, mit dem sie sich auch trifft. Nur dass daraus
keine Stadtführung entspringt, sondern eine Beziehung, die beide
eigentlich nicht geplant hatten. Sie tauschen immer wieder E-Mails
aus, schreiben sich Briefe und treffen sich. Aber in ihrem Alter ist
es nicht ganz so einfach, wieder eine neue Beziehung anzufangen.
Meine Meinung:
Mich
nervt auch dieser Teil ziemlich. Eva ist gebildet, eine
ausgezeichnete Pianistin und bewegt sich auch in entsprechenden
Kreisen. Und artikuliert sich dementsprechend. Was mich tierisch
nervt. Ich kann mich darum nicht so ganz einfühlen in das, was da
alles passieren soll. Man liest zudem nur den Schriftverkehr im
Internet, die ganzen E-Mails, die Eva und Max austauschen, aber
zwischendurch auch ein oder zwei, die Eva an ihre Freundin Regina
schickt und auch welche von ihr erhält. Aber man erfährt einfach
nichts von den Treffen, was da alles passiert, wie es genau verläuft,
wenn beide irgendwohin fahren, egal ob alleine oder zusammen. Man
erfährt nur das, was sie miteinander austauschen, wenn sie
miteinander diskutieren usw. Eva ist meiner Meinung nach auch
ziemlich anstrengend. Sie versteht zunächst einfach keinen Humor,
nimmt generell alles viel zu ernst und lacht zu wenig. Max ist eher
das Gegenteil, nimmt alles mit Humor, macht seine Späße über jedes
Thema und das führt oft zu Konflikten, die sie schriftlich
ausführen. Dadurch, dass sie auch so viel schreiben, bekommen beide
viel zu viel in den falschen Hals und manchmal habe ich mich gefragt,
warum sie sich nicht dafür treffen, um zu reden, was viel einfacher
wäre und einiges besser machen würde als das stumpfe Schreiben.
Besonders irritierend war, dass sie sich schreiben, während sie
gemeinsam in einem Haus sind. Natürlich würde man sonst nichts mehr
von den beiden mitbekommen, aber es ist doch genauso schwachsinnig.
Statt einfach die Treppe runter zu gehen und miteinander zu sprechen.
Es gibt nur eine einzige Situation, in der man bei einem Treffen als
Dritter dabei sein kann. In der Passage kann man sich dann
ausnahmsweise ein Bild davon machen, was da gerade passiert.
Eva
gefällt mir im Allgemeinen irgendwie nicht so. Für mich ist sie
sehr diskussionsbedürftig, sie versteht kaum Witze und das macht
einiges ziemlich schwierig, für sie und auch für Max. Außerdem
finde ich sie sehr prüde, sie will zunächst auch nicht, dass
irgendwelche „Verbalerotik“, wie sie das nennt, in die E-Mails
einfließt. Ich gebe ihr auch recht, manche Dinge, die ihr entgegen
kamen, waren geschmacklos. Manches aber auch eher harmlos. Das führt
natürlich ebenfalls wieder zur Diskussion. Und Zweifeln.
Max
ist zwar auch gebildet und drückt sich so auch aus, aber ich muss
Eva, wie gesagt, auch recht geben, er kann ebenfalls sehr
geschmacklos sein. Es geht oft in seinen Mails darum, dass er so eine
Lust auf sie hätte, wie es sich in seiner Hose regt etc. Das nervt
mich genauso. Ist ja schön, dass seine Liebe und Lust wieder
entflammt sind, aber ständig davon zu erzählen, ist auch nicht so
die Lösung. Manchmal glaube ich auch, dass sein Frauenbild sehr
konservativ ist. Einfach, weil er bestimmt und sie zu gehorchen hat.
Er will sie in engen Kleidern sehen, die absolut nicht ihr Stil sind,
was sie ihm auch öfter gesagt hat, will unbedingt Ausschnitt, will
mit ihrem Aussehen angeben etc. Kann man alles machen, aber wenn die
Frau das nicht möchte, ist das so. Teilweise glaube ich, dass er das
nicht akzeptieren will. Er sagt zwar immer, er wäre ihr Diener und
Knecht, aber eher im Gegenteil. Er will ihr vorschreiben, was sie tun
sollte. Dagegen weigert sie sich auch erst, aber irgendwann glaube
ich, dass sie das einfach aufgibt oder zumindest anfängt, das zu
akzeptieren. Was für mich echt furchtbar ist, dass er öfter
„ficken“
schreibt, was nicht gerade angemessen ist, sowohl im Kontext, als
auch allgemein. Ich finde, da hätte überall auch das normale Wort
Sex
gepasst und wäre nicht so eklig.
Mein
Tipp:
Das
einzig gute ist, dass man sehen kann, dass man auch später noch
Liebe finden und die auch sehr aktiv sein kann. Außerdem entwickelt
man sich gemeinsam mit dem Partner, Eva wird zum Beispiel lockerer.
Aber alles andere nervt mich tierisch. Man bekommt nur was vom
Schriftverkehr mit, aber es gibt keine gescheite Handlung, in die man
einsteigen könnte. Keine Umgebung, in die man sich teleportieren,
keine Charaktere, mit denen man sich identifizieren, kein Leben, in
das man einsteigen könnte. Das macht alles sehr stumpf und
langweilig, außerdem durch die bestimmte Wortwahl mühsam und noch
langweiliger. Nach jeder Seite zu hoffen, dass man endlich am Ende
ankommt, ist nicht gerade Sinn der Sache. Ich kann es nicht
empfehlen. Es soll zudem einen zweiten Teil dazu geben. Wenn der
genauso ist wie der erste, werde ich den bestimmt nicht lesen.
3. Teil: Tamara Wernli "Blind Date mit Folgen"
Inhalt:
Maira
lebt in Zürich und arbeitet erfolgreich als Kolumnistin. Seit Jahren
trauert sie ihrem ehemals Verlobten Yaron nach, der bei einer
Explosion im Krieg in Israel ums Leben gekommen war. Die ganzen
Erinnerungen mit ihm hatte sie noch bei sich behalten, sie kann
selbst heute nicht loslassen. Eve, ihre beste Freundin, rät ihr,
sich endlich wieder unter Menschen zu begeben, schließlich hatte
Maira außer sie und Sven niemand anderes. So beschließt sich Maira,
sich in einem Chatportal einzuloggen und dort ganz unverfänglich
nach jemandem zu suchen, mit dem sie sich unterhalten könnte.
FEUER33
heißt also der „Auserwählte“, mit dem sie zu chatten beginnt.
Die beiden sind ehrlich zueinander, sie erfährt, dass er verheiratet
ist. Doch trotz allem fasziniert der Kerl sie irgendwie und sie
verabreden sich tatsächlich in einem Hotel. Mit Eve hatte sie
abgesprochen, dass sie sich zwischendurch immer wieder meldet, damit
sie weiß, dass alles in Ordnung ist und sie sich keine Sorgen machen
muss, man weiß ja nie, wenn man jemanden nur aus dem Internet kennt.
Sie weiß seinen Namen nicht, kennt nicht sein Aussehen und hat
absolut keine Ahnung, was durch das Date alles ans Tageslicht kommt.
Und dass man anscheinend auch den Menschen nicht trauen kann, bei
denen man dachte, dass man sie eigentlich kennt.
Alex verzieht sich gerne in sein Arbeitszimmer. Sein Rückzugsort ist sein Computer, an dem er immer sitzt, wenn er der Arbeit und der Familie entgehen will. Damit er sich ablenken kann, chattet er gerne mit anderen Menschen, ohne irgendwie etwas zu erwarten. Bis er dann eines Tages auf SECRETS trifft, die ihn doch mehr zu reizen scheint, als er sich eigentlich eingestehen will. Er war seiner Frau Deborah bisher immer treu, will es auch bleiben, schließlich haben sie einen gemeinsamen Sohn und zusätzlich einen Ruf zu verlieren, denn er besitzt eine eigene Firma und Deborah ist auch sehr erfolgreich in ihrem Beruf. Trotzdem reizt ihn der Gedanke, dass er sich mit einer Internetbekanntschaft treffen könnte. Dass er nicht nur seine Familie riskiert, weiß er. Dass aber hinter dem Treffen mehr steckt, weiß er nicht.
Meine Meinung:
Anfangs war es sehr mühselig, einzusteigen und überhaupt die Motivation zum lesen zu finden, weil erst einmal nichts spannendes passiert und vor allem, weil die vorherigen Teile mich nicht sonderlich überzeugt haben und ich keine Erwartungen mehr hatte. Zumal man die Situationen bis zu einem gewissen Punkt sogar vorhersehen konnte, was es noch unspannender machte. Ab dem Blind Date verändert sich aber wirklich alles und nichts kann man noch ahnen, was passieren könnte, weil man einfach nicht damit rechnen kann. Ab da wird es dann wirklich spannend, weil ich nicht mal in irgendeiner Weise daran gedacht hatte. Meine Vermutungen, wie es bis zum Schluss weiter geht, wurden mit jeder neuen Seite zerschlagen. Was sich anfangs wie Kaugummi gezogen hatte, sog ich nachher mit Neugierde in mich hinein, das Lesen wurde immer flüssiger. Bis das Ende kam, was ich überhaupt nicht gedacht hätte und was mir einen kleinen bitteren Beigeschmack bereitet hatte, weil ich es mir anders erhofft und gewünscht hatte. Wobei ich die Entscheidungen, die getroffen werden, auch andersherum gut verstehen kann. Nun aber zu den Charakteren, die ich generell viel besser finde als in den anderen Teilen:
Maira
ist sehr alleine und verzweifelt, ich meine, wenn die erste große
Liebe plötzlich im Krieg stirbt, ist man natürlich total zerstört,
man kann sich nicht gescheit verabschieden, selbst bei einer
Beerdigung nicht. Sie ist aber so oder so lieber für sich oder bei
ihren besten Freunden, meine Einschätzung ist, dass sie platonische
oder oberflächliche Beziehungen zu Menschen weniger mag als die
engen Beziehungen, in denen man wirklich alles offenbaren kann
(damit kann ich mich gut identifizieren). Sie folgt aber trotzdem immer ihrem Herzen, was sie für richtig hält und was nicht.
Eve
ist manchmal ein bisschen anstrengend, verglichen aber mit den
anderen beiden Teilen aus dem Buch ist das ein typischer Charakter:
sie nimmt sich viele Verehrer zum Freund oder nicht mal das, takelt
sich gerne auf und ist eher mit Beziehungen nicht so zufrieden, bis
„der Eine“ kommt, mit dem es anscheinend derzeit gut läuft. Als
beste Freundin macht sie ihren Job aber gut, sie ist eher der
skeptische Typ, sie möchte ihrer Freundin durch Ehrlichkeit ins
Grübeln bringen. Ob Mairas Entscheidungen richtig oder die Menschen,
mit denen sie Kontakt aufnimmt (Feuer33), auch gut genug für Maira
sind. Zwar tut sie ihr mit der Ehrlichkeit auch oft genug weh, aber
Maira denkt wenigstens mehrmals über ihre Aktionen nach, bevor
sie handelt.
Sven kann ich gar nicht leiden. Man merkt anfangs gar
nicht, was für ein Mensch er wirklich ist, er kümmert sich um Maira wie ein
Bruder. Man merkt aber ganz shnell, dass er in sie verliebt ist, wobei ich nicht
verstanden habe, warum Maira das nicht mitbekommen hat, so
offensichtlich war das eigentlich schon. Dann jedoch erfährt man
auch seine Geschichte. Er ist besessen
von Maira, seit Jahren, er lässt ihr zwar süße Aufmerksamkeiten
zukommen und tut so, als ob er der nette Zuhörer wäre, dabei
verraten seine Gedanken den wahren Hintergrund und was er eigentlich lieber tun würde, statt sich wie ein Bruder zu verhalten. Er muss sich sogar selbst verletzen, damit er die Beherrschung nicht verliert, was meiner Meinung nach einiges über ihn verrät. Dann schmiedet er perfide Pläne, damit er Maira für sich gewinnen kann, die einfach total krank sind. Hilfe, er hat mich so aufgeregt, ich wäre am liebsten in die Geschichte gesprungen und wäre ihm an die Gurgel gegangen.
Alex
fand ich anfangs auch sehr komisch, weil er sich selbst irgendwie
einredete, dass er niemals fremd gehen würde, aber sich trotzdem
mit dieser Frau trifft. Er belügt seine Frau, was er eigentlich nie
machen wollte und bisher auch noch nie gemacht hatte – was sie
natürlich merkt – und fährt nach München, um sich mit einer anderen zu
treffen. Auch wenn er sehr asozial klingt, ist er aber prinzipiell der interessanteste Charakter im Roman.
Deborah
ist mit Alex verheiratet und selbst sehr erfolgreich; ihre Eltern
sind reich, aber gerade deswegen musste sie sich Respekt und
Anerkennung erarbeiten, damit sie nicht immer nur als reiches,
dummes Püppchen angesehen wird. Sie lässt ihrem Mann die Privatsphäre und versteht auch, dass er an seinem Computer sitzt, damit er dem Stress entfliehen kann. Dennoch ist sie nicht so dumm, dass sie nicht mitbekommt, dass in ihrer Ehe etwas schief läuft. Und gut ist definitiv, wie sie sich um ihren Sohn kümmert und dass sie ebenfalls ihrem Herzen folgt, was sie tun soll und was nicht,
Mein Tipp: Anfangs war es schon ziemlich "klischeehaft", wenn man das so sagen kann. Es war mühselig, durch zu kommen, aber es hat nachher wirklich gut funktioniert. Der dritte Teil hob sich wirklich stark von den anderen beiden ab. Das Ende war, wie erwähnt, unvorhergesehen und ich habe es mir anders gewünscht, aber ich kann es irgendwie trotzdem verstehen.
Gesamtes
Fazit: Auch wenn der dritte Teil gut war und mich berührt hat, würde ich es nicht weiterempfehlen, weil meiner Meinung nach der Preis nicht lohnt für die "Länge" des dritten Teils, der sich im Endeffekt relativ schnell lesen lässt.
Mittwoch, 18. Januar 2017
Filmrezension "Assassin's Creed"
FSK: 16
Originalsprache: Englisch
Erscheinungsjahr: 2016
Länge: 116 Minuten
Kosten: noch nicht erschienen
Ich habe mir den Film vor zwei Wochen angesehen und muss ihn in zwei verschiedenen Weisen sehen und rezensieren. Zum einen sehe ich den Film an sich, zum anderen werde ich ihn mit den Spielen vergleichen. Nehmt es mir nicht übel, es ist aber meiner Meinung nach angebracht, weil man automatisch vergleicht, wenn ein Film zum Spiel erscheint, genauso wie wenn ein Buch verfilmt wird. Die Erwartungen spielen dabei eine große Rolle, finde ich. Ich versuche das immer ein bisschen zu kennzeichnen, wenn ich vergleiche, damit man das auch überspringen kann, wenn man will. Hinweis: Die Bezüge zu den Spielen basieren auf den Teilen I-IV und Revelations, die ich auf der Playstation gespielt habe.
An sich war der Film wirklich gut und ich erwarte auch eine Fortsetzung, die ich mir gerne ansehen werde. Callum Lynch, der Assassine, den wir begleiten dürfen, musste schon früh damit umgehen, wie es ist, ständig auf der Flucht vor den Templern zu sein. Bis eines Tages sein Vater seine Mutter ermordete und Callum alleine fliehen musste. Von da an führte er ein kriminelles Leben, was mit der Todesstrafe endete. Als er jedoch nach der Injektion wieder aufwachte, war er an einem Ort, den er noch nie gesehen hatte. Abstergo Industries hatte ihn bei sich aufgenommen und in den Animus gesteckt, genau wie viele andere, die ebenfalls dort leben. Was aber dahinter steckt, dass er das Leben einer seiner Vorfahren in Spanien nacherleben sollte, merkt er früh genug. Trotz aller Warnungen der anderen Assassinen macht er aber weiter und hat keine Ahnung, was er damit auslöst.
Abstergo Industries wurde sehr pompös gestaltet. Ein großes Areal, viel Platz, aber natürlich eine karge Einrichtung für die Assassinen, sie sind ja nur Mittel zum Zweck. Kennt man ja auch aus dem Spiel. Nur, dass die Anstalt generell anders gestaltet wurde. Aber das ist okay Das Leben der Vorfahren von Desmond spielte sich teilweise in Spanien ab, aber soweit ich mich erinnere, lebten sie nicht direkt da. Das Essentielle an Abstergo ist schließlich der Animus, sehr faszinierend. Es gibt eine Spritze in den Nacken und eine Art Gürtel umgeschnallt, der an einem riesigen Arm befestigt ist. Dieser sorgt dafür, dass man sich frei bewegen kann: Wenn Callum klettert, hebt die Maschine ihn nach oben, dass er wirklich dieses Gefühl der Höhe hat und alles richtig nacherleben kann. Wenn er auf den Boden fällt, wird eben auch das simuliert, Man sieht mit ihm das damalige Leben, manchmal wird aber auch in die Gegenwart gesprungen, dass man erkennt, wie Callum sich im Raum bewegt und die Schatten der Vergangenheit um ihn herum agieren. Man sieht also in der Gegenwart nur die Dinge, die in seiner unmittelbaren Umgebung sind und nicht das, was weiter weg von ihm steht, liegt etc.
Verglichen mit dem Spiel ist das natürlich total anders. Der Animus ist eine Art Liege, in der man sich nicht bewegt. Man schläft quasi die ganze Zeit, nur dass man sich nicht erholt, sondern nach Sitzungen total erschöpft ist, vor allem je nach Dauer. Was Desmond, der Hauptcharakter, dann sieht, wird auf Monitore projiziert, damit andere alles mitverfolgen können. Er floh mit einer getarnten Assassinin, die dort arbeitete, von Abstergo und sie machten mit zwei Freunden weiter, mit einer verbesserten Version des Animus'. Damit der Edenapfel, ein mächtiges Artefakt, das den Willen der Menschheit manipuliert, nicht in die Hände der Templer fällt. Die Mission ist von Anfang an klar: in die Rolle des Vorfahren schlüpfen, um herauszufinden, wo der Apfel versteckt ist.
Callum ist sehr hin- und hergerissen. Er weiß erst nicht, warum er überhaupt das ganze Prozedere mitmachen muss, aber da ihm versprochen wurde, dass er ein neues Leben unter anderem Namen anfangen kann, wenn er das tut, was sie wollen, Er könnte einfach wieder von vorne anfangen. Mit und mit erfährt er aber die Gründe von Abstergo, nur dass es ihn einfach nicht interessiert. Selbst nach Gesprächen mit den anderen Assassinen. *Achtung! Spoiler* Nachdem er seinen Vater getroffen hat, der auch in dieser Anstalt festsitzt, sich aber weigert, den Templern zu helfen, rebelliert Callum gegen seinen Vater, der ihm den wahren Grund genannt hat, warum er seine Mutter tötete. Somit half er Abstergo zunächst und merkte zu spät, was er eigentlich angestellt hatte und dass er niemals in Freiheit leben wird.
Diese Unentschlossenheit bzw. diese Gleichgültigkeit hat mich ziemlich genervt. Er wusste, dass es nichts gutes heißt, wenn jemand die Macht des Edensplitters, in diesem Fall den Apfel, besitzt. Und trotzdem macht er weiter.
Desmond war von Anfang an anders. Er hat sich nicht lange damit aufgehalten, auf welcher Seite er stehen soll, sondern wusste direkt, dass niemand den Edenapfel besitzen sollte. Er führte genauso ein schlechtes Leben, aber fackelte nicht lange, sich für das richtige zu entscheiden. Diese Entschlossenheit gefällt mir definitiv besser.
Der Verlauf der Story war zum Schluss hin teils vorhersehbar. Und meiner Meinung nach irgendwie nicht ganz so clever, wie man es vielleicht hätte umsetzen können. Trotzdem ändert das nichts an meiner Meinung, dass der Film an sich, ohne zu vergleichen, wirklich gelungen ist. Es hat Spaß gemacht und war faszinierend zu sehen, wie man eine Technologie benutzt, die einen in das Leben eines Vorfahren katapultiert und einen das auch wirklich nachfühlen lässt, indem man tatsächlich durch den Raum fliegt. Auch diese Schatten der Vergangenheit, die man dann in der Gegenwart in Callums Umgebung sehen kann und wie er wirklich in der ganzen Sache drin ist, war genauso super anzusehen. Callum an sich fand ich teils aber anstrengend, teils war er ganz interessant vom Charakter her. Der Zusammenhalt zwischen den Assassinen hat mir auch super gefallen. So, wie es eben sein sollte.
Es war Spannung drin, Action und Emotion. Gut miteinander kombiniert. Ich würde gerne auch in den Animus steigen. Den Sickereffekt erleben. Nur nicht unbedingt die Schatten meiner Vorfahren auch sehen, wenn ich gar nicht mit dem Animus verbunden bin. :D
Also meiner Meinung nach ist er sehenswert und auch das Geld für die DVD kann man ausgeben. Natürlich ist es schöner, die Spiele vorher nicht gespielt zu haben, damit man nicht automatisch vergleicht, aber für mich macht das keinen Unterschied, was ich im Endeffekt von dem Film halte. So differenziert sollte man meiner Meinung nach immer vorgehen, auch bei Buchverfilmungen. ;)
Originalsprache: Englisch
Erscheinungsjahr: 2016
Länge: 116 Minuten
Kosten: noch nicht erschienen
Ich habe mir den Film vor zwei Wochen angesehen und muss ihn in zwei verschiedenen Weisen sehen und rezensieren. Zum einen sehe ich den Film an sich, zum anderen werde ich ihn mit den Spielen vergleichen. Nehmt es mir nicht übel, es ist aber meiner Meinung nach angebracht, weil man automatisch vergleicht, wenn ein Film zum Spiel erscheint, genauso wie wenn ein Buch verfilmt wird. Die Erwartungen spielen dabei eine große Rolle, finde ich. Ich versuche das immer ein bisschen zu kennzeichnen, wenn ich vergleiche, damit man das auch überspringen kann, wenn man will. Hinweis: Die Bezüge zu den Spielen basieren auf den Teilen I-IV und Revelations, die ich auf der Playstation gespielt habe.
An sich war der Film wirklich gut und ich erwarte auch eine Fortsetzung, die ich mir gerne ansehen werde. Callum Lynch, der Assassine, den wir begleiten dürfen, musste schon früh damit umgehen, wie es ist, ständig auf der Flucht vor den Templern zu sein. Bis eines Tages sein Vater seine Mutter ermordete und Callum alleine fliehen musste. Von da an führte er ein kriminelles Leben, was mit der Todesstrafe endete. Als er jedoch nach der Injektion wieder aufwachte, war er an einem Ort, den er noch nie gesehen hatte. Abstergo Industries hatte ihn bei sich aufgenommen und in den Animus gesteckt, genau wie viele andere, die ebenfalls dort leben. Was aber dahinter steckt, dass er das Leben einer seiner Vorfahren in Spanien nacherleben sollte, merkt er früh genug. Trotz aller Warnungen der anderen Assassinen macht er aber weiter und hat keine Ahnung, was er damit auslöst.
Abstergo Industries wurde sehr pompös gestaltet. Ein großes Areal, viel Platz, aber natürlich eine karge Einrichtung für die Assassinen, sie sind ja nur Mittel zum Zweck. Kennt man ja auch aus dem Spiel. Nur, dass die Anstalt generell anders gestaltet wurde. Aber das ist okay Das Leben der Vorfahren von Desmond spielte sich teilweise in Spanien ab, aber soweit ich mich erinnere, lebten sie nicht direkt da. Das Essentielle an Abstergo ist schließlich der Animus, sehr faszinierend. Es gibt eine Spritze in den Nacken und eine Art Gürtel umgeschnallt, der an einem riesigen Arm befestigt ist. Dieser sorgt dafür, dass man sich frei bewegen kann: Wenn Callum klettert, hebt die Maschine ihn nach oben, dass er wirklich dieses Gefühl der Höhe hat und alles richtig nacherleben kann. Wenn er auf den Boden fällt, wird eben auch das simuliert, Man sieht mit ihm das damalige Leben, manchmal wird aber auch in die Gegenwart gesprungen, dass man erkennt, wie Callum sich im Raum bewegt und die Schatten der Vergangenheit um ihn herum agieren. Man sieht also in der Gegenwart nur die Dinge, die in seiner unmittelbaren Umgebung sind und nicht das, was weiter weg von ihm steht, liegt etc.
Verglichen mit dem Spiel ist das natürlich total anders. Der Animus ist eine Art Liege, in der man sich nicht bewegt. Man schläft quasi die ganze Zeit, nur dass man sich nicht erholt, sondern nach Sitzungen total erschöpft ist, vor allem je nach Dauer. Was Desmond, der Hauptcharakter, dann sieht, wird auf Monitore projiziert, damit andere alles mitverfolgen können. Er floh mit einer getarnten Assassinin, die dort arbeitete, von Abstergo und sie machten mit zwei Freunden weiter, mit einer verbesserten Version des Animus'. Damit der Edenapfel, ein mächtiges Artefakt, das den Willen der Menschheit manipuliert, nicht in die Hände der Templer fällt. Die Mission ist von Anfang an klar: in die Rolle des Vorfahren schlüpfen, um herauszufinden, wo der Apfel versteckt ist.
Callum ist sehr hin- und hergerissen. Er weiß erst nicht, warum er überhaupt das ganze Prozedere mitmachen muss, aber da ihm versprochen wurde, dass er ein neues Leben unter anderem Namen anfangen kann, wenn er das tut, was sie wollen, Er könnte einfach wieder von vorne anfangen. Mit und mit erfährt er aber die Gründe von Abstergo, nur dass es ihn einfach nicht interessiert. Selbst nach Gesprächen mit den anderen Assassinen. *Achtung! Spoiler* Nachdem er seinen Vater getroffen hat, der auch in dieser Anstalt festsitzt, sich aber weigert, den Templern zu helfen, rebelliert Callum gegen seinen Vater, der ihm den wahren Grund genannt hat, warum er seine Mutter tötete. Somit half er Abstergo zunächst und merkte zu spät, was er eigentlich angestellt hatte und dass er niemals in Freiheit leben wird.
Diese Unentschlossenheit bzw. diese Gleichgültigkeit hat mich ziemlich genervt. Er wusste, dass es nichts gutes heißt, wenn jemand die Macht des Edensplitters, in diesem Fall den Apfel, besitzt. Und trotzdem macht er weiter.
Desmond war von Anfang an anders. Er hat sich nicht lange damit aufgehalten, auf welcher Seite er stehen soll, sondern wusste direkt, dass niemand den Edenapfel besitzen sollte. Er führte genauso ein schlechtes Leben, aber fackelte nicht lange, sich für das richtige zu entscheiden. Diese Entschlossenheit gefällt mir definitiv besser.
Der Verlauf der Story war zum Schluss hin teils vorhersehbar. Und meiner Meinung nach irgendwie nicht ganz so clever, wie man es vielleicht hätte umsetzen können. Trotzdem ändert das nichts an meiner Meinung, dass der Film an sich, ohne zu vergleichen, wirklich gelungen ist. Es hat Spaß gemacht und war faszinierend zu sehen, wie man eine Technologie benutzt, die einen in das Leben eines Vorfahren katapultiert und einen das auch wirklich nachfühlen lässt, indem man tatsächlich durch den Raum fliegt. Auch diese Schatten der Vergangenheit, die man dann in der Gegenwart in Callums Umgebung sehen kann und wie er wirklich in der ganzen Sache drin ist, war genauso super anzusehen. Callum an sich fand ich teils aber anstrengend, teils war er ganz interessant vom Charakter her. Der Zusammenhalt zwischen den Assassinen hat mir auch super gefallen. So, wie es eben sein sollte.
Es war Spannung drin, Action und Emotion. Gut miteinander kombiniert. Ich würde gerne auch in den Animus steigen. Den Sickereffekt erleben. Nur nicht unbedingt die Schatten meiner Vorfahren auch sehen, wenn ich gar nicht mit dem Animus verbunden bin. :D
Also meiner Meinung nach ist er sehenswert und auch das Geld für die DVD kann man ausgeben. Natürlich ist es schöner, die Spiele vorher nicht gespielt zu haben, damit man nicht automatisch vergleicht, aber für mich macht das keinen Unterschied, was ich im Endeffekt von dem Film halte. So differenziert sollte man meiner Meinung nach immer vorgehen, auch bei Buchverfilmungen. ;)
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