Montag, 16. März 2015

Buchrezension "Das verbotene Eden - Magda und Ben"

Genre: Dystopie
Autor: Thomas Thiemeyer
Verlag: Knaur
Format: Hardcover
Seitenzahl: 444
Kosten: 16,99€

Der Kampf der Geschlechter steuert seinem Höhepunkt entgegen. Als die Frauenarmee immer tiefer ins Herz der Männerstadt vorrückt, treffen ein alter Mann und eine alte Frau aufeinander - und machen eine unglaubliche Entdeckung: Magda, die oberste Heilerin, und Benedikt, der Prior der Abtei, waren vor fünfundsechzig Jahren ein junges Paar, das durch den Virus auseinandergerissen wurde. Inzwischen trennen sie Welten. Ob sie nach all den Jahren noch immer etwas füreinander empfinden? Kann es gelingen, die Zeit zurückzudrehen und den blutigen Konflikt beizulegen? Wenn es eine Kraft gibt, die das möglich macht, so ist es die Liebe.
Der fulminante Abschluss der EDEN-Trilogie.


Der Virus, die dadurch versuchten Morde, der Untergang der Gesellschaft - all das liegt 65 Jahre zurück. Was jetzt herrscht, ist Krieg und die nackte Angst, dass alles vorbei sein könnte. Man spürt, dass sich die Lage zuspitzt. Edana und der Inquisitor überlassen nichts dem Zufall und auch andere sehen sich gezwungen, jetzt endlich zu handeln. So auch Magda und Ben, die vor dem Zusammenbruch gemeinsam lebten und sich eine Zukunft erhofften. Doch der Virus machte ihnen einen Strich durch die Rechnung. Entgegen der früheren Vorstellungen wurden sie ohneeinander alt. Aber ausgerechnet auf dem Schlachtfeld treffen sie sich wieder. Ob ihr Aufeinandertreffen überhaupt noch Sinn macht, steht in den Sternen geschrieben.

Dass der Abschluss fulminant ist, darauf könnt ihr einen lassen! Ich bin so begeistert. Aber: Step by step.
Ich fand es super interessant, "hautnah" in der Zeit vor dem Zusammenbruch dabei gewesen zu sein und mitzuerleben, wie das so stattgefunden hat. Das schließt den "Geschichtskreis" und meine Fragen darüber wurden beantwortet.
Man erwartet, dass die im Titel erwähnten Charaktere die Hauptrolle spielen. Aber ganz toll ist, dass es aus so vielen Sichtweisen erzählt wurde, dass man immer einen Blick auf alles hatte. Man hat den Überblick nicht verloren und - ganz ehrlich - clever ist es noch dazu. Schließlich handelt das nächste Kapitel von jemand anderen und man möchte doch wissen, wie es mit allen Leuten weitergeht.
Die Ernst der Lage und das Zuspitzen des Krieges spürt man förmlich. Man wird in den Sog hineingezogen und ist live bei der Planschmiedung und den Fronten dabei. Es wird einem richtig bewusst, was der Virus und die eingefahrenen Meinungen bewirkt haben. Das Ausmaß der Dinge bekommt man sofort zu sehen. Vor allem tauchen durch den Krieg immer mehr Probleme auf, deren Lösungen man erhofft.
Die Charaktere waren zum greifen nah. Sie wurden Freund und Feind in Fleisch und Blut. Ich habe Tränen mit ihnen geweint und den Hass geteilt, innere Spannung aufgebaut und auf das Ende hingefiebert. Und ab und zu dachte ich, das manche Leute so süß sind. Das hat mein Leben bereichert, weil die Hoffnung in mir aufkeimte, dass es solche Menschen wirklich noch gibt.
Das Ende war sowohl spannend, als auch super schön und das beinahe unerwartetste, was ich jemals gelesen habe. Alleine dafür sollte man die ganze Trilogie lesen! Wirklich!
Mein Tipp: Es herrschte Spannung und Überraschung bis zu letzten Seite und die Figuren erwachen wirklich zum Leben. Ich wollte das Buch nicht mehr aus der Hand geben. Mich hat es aber vor allem nachdenklich gestimmt über unser Leben. Ob alles so richtig ist, wie es ist. Die Trilogie zeigt die für mich empfundene Wahrheit über das jetzige Leben und öffnet einem die Augen. Vor allem frage ich mich, ob in unserer Gesellschaft auch zu einer solchen Welt kommen könnte. Unrealistisch finde ich es nicht!
(Bildquelle: Knaur)

Montag, 9. März 2015

Buchrezension "Zufall oder Schicksal - Man trifft sich immer zweimal"

Genre: Roman
Autor: Ramona Franken
Verlag: Wagner
Format: Softcover
Seitenzahl: 239
Kosten: 11,80€

Zufall oder Schicksal bestimmen unser Leben, und wie oft dachten wir schon, man trifft sich immer zweimal. Mein Buch handelt von der Verführbarkeit der Menschen durch den Einfluss von Macht, Erfolg, Liebe und den Regeln einer Sekte. Im Mittelpunkt meiner Romanidee steht eine starke Frau mit ihren Schwächen. Mona, die sich zwischen Ehe und Job entscheiden muss und dabei wie im wirklichen Leben eine Gratwanderung begeht. Sie gibt nicht auf, wählt die Familie und entzieht sich der Sekte. Doch das Leben spielt nach seinen eigenen Regeln und so trifft man sich zweimal.

Mona will beruflich noch einmal etwas neues und orientiert sich anders. Dabei unterstützen sie ihre Tochter  Franziska und ihr Mann Fred, wo sie nur können. Aber Mona hat es nicht einfach. Fred entwickelt sich mehr und mehr zum Alkoholiker und verweigert jede Anschuldigung. Die Ehe ist in die Brüche gegangen.
In der neuen Firma lernt sie dann Christian kennen, der sie sofort magisch anzieht. Aber es gibt an ihm Dinge, die sie abstoßen, genau wie bei ihrem Job. Mona weiß nicht, was sie tun soll. Bleibt sie bei der Firma und ist sie ihrem Ehemann weiterhin treu?

Ramona Franken ist eine neue Autorin. Ihr erstes Buch ist dabei gar nicht mal so schlecht. :)
Anfangs nervte mich das etwas, dass viel von "heißen Schauern" und alles mit den ganzen Gefühlsdingern zu lesen war. Das legte sich nach einiger Zeit aber zum Glück.
Was mich verwirrt hat, war der beinah ständige Persektivenwechsel ohne Kennzeichnung. Heißt, erst personaler Erzähler aus Monas Sicht, dann plötzlich auktorial, dann wieder personal. Ich lebe noch, keine Sorge, es ist nicht tödlich. Und ich bin vor Verwirrung auch noch nicht gegen irgendetwas gelaufen, aber trotzdem ein bisschen sehr doof.
Verwirrt war ich ebenfalls manchmal bei der Beschreibung der Umgebung. Ich konnte mir nicht recht vorstellen, wie das so aussieht und vor allem auch nicht, dass Auszubildene manchmal in so einem Glaswürfel sitzen, um dabei beobachtet zu werden, was sie tun. Aber ich habe mich eines besseren belehren lassen und solche Würfel gibt es tatsächlich.
Bisschen doof und minimal nervend fand ich, dass alle Gefühlslagen immer nur in den Augen zu sehen sind. "In seinen Augen sah man Verzweiflung", "in ihren Augen stand die nackte Angst" (Beispiele sind ausgedacht). Das hat mich auf die Palme gebracht. Wirklich.
Die Firma erschien mir sehr schwammig. Ich wusste nach mehr als der Hälfte immer noch nicht, warum was und wie abläuft oder was Mona verkaufen muss. Das klärte sich erst ziemlich zum Ende. Deshalb konnte ich auch manche Gefühle oder Meinungen der Charaktere über die Firma nicht nachvollziehen.Schließlich hatte ich keine Ahnung.
Ebenfalls störend war, dass statt Personalpronomen immer die Wörter "Mädchen", "Frau" oder "Mann" benutzt worden oder an passenden Stellen keine Fragezeichen gesetzt wurden.
Genug rumgemeckert. Jetzt mal was positives:
Man bekommt sehr gut vermittelt, dass da etwas nicht stimmt und die Firma und ihre Mitarbeiter nicht die sind, für die sie sich ausgeben. Es klingt schon so verschwörerisch. Und das ist schließlich Sinn und Zweck, denn sie gehören alle einer Sekte an und wollen natürlich so viele Mitglieder wie möglich haben. Man hat auch nicht richtig gemerkt, wie die Gedanken der Anwerber so manipuliert wurden, dass sie unbedingt dazugehören wollten. Wahnsinn.
Vor allem finde ich, dass da kaum bis keine Spannung drin ist. Es ist ein sehr ruhiges Buch zur Abwechslung mal. Das bekräftigt, dass es sehr realitätsnah ist. Das, was dort passiert, könnte wirklich jedem passieren. Und trotz der fehlenden Spannung möchte man wissen, wie es denn jetzt weitergeht. Vor allem mit Mona und Christoph, deren Gefühle sehr im Mittelpunkt stehen.
Die Religion wird zwar angesprochen, aber man bekommt kaum etwas von diesem schleichenden Übergang mit, was beabsichtigt ist, denn im wahren Leben läuft es nicht anders. Manipulation verläuft so, dass man es selbst nicht mitbekommt.
Und auch hier finde ich sehr gut, dass nicht nur Mona im Vordergrund steht, sondern auch andere, die alles ein wenig ergänzen können.
Das Ende ist ein klein wenig schleppend, das hat aber auch seine Gründe. Man fühlt sich nämlich wie Mona. Außerdem war es super schön.
Mein Tipp: Der Titel und das Cover gefallen mir super. Das habe ich selten. *thumbs up*
Es lässt sich super gut durchlesen und ist mal etwas abwechslungsreich, weil es einfach jedem passieren kann. Für den ersten Roman ist es der Autorin sehr gut gelungen, ein lesenswertes Buch zu schreiben. :)

(Bildquelle: Wagner)

Donnerstag, 5. März 2015

Buchrezension "10 Schritte für mehr Schlagfertigkeit in jeder Situation"

Genre: Frauenratgeber
Autor: Madame Missou
Verlag: Madame Missou eBooks & Ratgeber
Format: eBook
Dateigröße: 2348 KB
Kosten: 2,99€

In den ebenfalls geschätzten 45 Minuten Lesezeit erfährt man einiges darüber, wie man schlagfertiger wird und was damit alles zusammenhängt - was mehr ist, als man denken wird.

Auch dieser Ratgeber ist nicht nur für Frauen geeignet, was Madame Missou selbst in ihrem eBook erwähnt.
Ich war wirklich beeindruckt. Ich wusste wirklich nicht, was dazu beitragen kann, schlagfertiger zu werden und dass man durch Kleinigkeiten eigentlich schon viel mehr erreichen kann.
Super fand ich, dass Madame Missou eigene Beispiele eingebracht hat, die teilweise wirklich amüsant waren. Dabei waren das Erlebnisse, die nicht nur sie betrafen, sondern größtenteils ihre Freunde. Und nicht nur das war amüsant, auch einige Bemerkungen ihrerseits ließen mich schon fast krümmen vor lachen. Allein die Vorstellung... :'D *Träne wegwisch*
Es werden auch viele Möglichkeiten genannt, wie man eine spezielle Voraussetzung zur Schlagfertigkeit verbessern kann. Da werden nicht nur die aktiven Leser angesprochen, sondern auch die eher inaktiven, fast sogar faulen (so wie ich). Wenn man wirklich etwas verändern will, dann wird man aber etwas tun müssen. Wobei mir persönlich das von Anfang an klar war. Überrascht hat mich, dass ich einiges der Dinge sowieso schon machen wollte, aber aus anderen Gründen. Trifft sich also sehr gut.
In einigen Dingen kam es bei mir zum "Aha-Moment", in dem ich wieder etwas neues gelernt habe, was ich noch gar nicht wusste. Vor allem gibt es - ich kann es wirklich nicht oft genug sagen, weil ich das so erstaunlich finde - tatsächlich so vieles, was damit zusammenhängt und den Redefluss hemmt. Ich kann das immer noch nicht ganz glauben...
Sehr schön ist, dass man die Übungen, die dargestellt werden, mit jemand anderes zusammen machen kann. Dann ist man wenigstens nicht alleine und hat vielleicht noch etwas zu lachen. Und gegenseitige Einschätzungen bringen einem ebenfalls etwas, wenn man sich selbst nicht gut einschätzen kann.
Mein Tipp: Ich werde sehr viele Dinge definitiv ausprobieren, um meine Schagfertigkeit zu verbessern. Mich hat das eBook richtig überzeugt und ich kann es nur wärmstens empfehlen. :)
(Bildquelle: Madame Missou)

Buchrezension "Besser introvertiert - in aller Ruhe zu Erfolg in Beruf und Privatleben"

Genre: Frauenratgeber
Autor: Madame Missou
Verlag: Madame Missou eBooks & Ratgeber
Format: eBook
Dateigröße: 2217 KB
Kosten: 2,99€

In den eingeschätzten 45 Leseminuten erfährt man vieles, was Introvertierte angeht. Außerdem sollte man mutig genug sein, zu dem zu stehen, was man ist und wie man ist, denn vom Intro zum Extrovertierten zu wechseln, ist nicht einfach und man sollte so bleiben, wie man ist. Dass Intros in manchen Lebenslagen Vorteile haben, wird hier unter die Lupe genommen.

Der Ratgeber ist sicherlich nicht nur für Frauen geeignet, auch wenn er so genannt wird. Das Vorweg.
Ich finde, er wurde sehr gut geschrieben. Man kann schön herausfinden, wie man selbst ist, z.B. durch Charaktereigenschaften oder Eigenarten, die man an den Tag legt. Aber man merkt auch, wie sich Intros in einigen Situationen fühlen.
Manchmal werden wissenschaftliche Begründungen für einige Eigenschaften gegeben, die plausibel erscheinen. Das ist, finde ich, sehr interessant und super eingebaut.
Was auch toll ist: Wenn man selbst introvertiert ist oder solche Leute kennt, kann man einige Stimmigkeiten erkennen. Andererseits findet man auch Eigenschaften, die nicht dazupassen, aber Madame Missou geht hier nur den Nachsagungen nach, nicht ihrer eigenen Meinung. Diese trennt sie wohl merklich von ihrer sachlichen Beschreibung ihrer Recherchen.
Super finde ich auch, dass sehr viel Mut gemacht wird, so zu bleiben, wie man ist. Dafür werden ebenfalls erfolgreiche Beispiele genannt, die hoffentlich dazu beitragen, dass man sich besser fühlt. Ich habe es. :)
Alles in allem ist sehr gut recherchiert geworden, wenn ich das als bisher unwissende sagen kann. Ich finde die wissenschaftliche Seite sehr interessant und auch wenn ich davon keine Ahnung habe, finde ich es doch sehr plausibel. Weiterhin ist es größtenteils leicht verständlich und man bekommt einen Einblick in die "Welt der Introvertierten". Madame Missou gibt Tipps und Tricks, wie man als introvertierter Mensch im Alltag zurecht kommt und das nicht nur im Beruf und allgemeinen Privatleben, sondern auch im Liebesleben.
Mein Tipp: Die drei Euro lohnen sich meiner Meinung nach schon, aber nur, wenn man wirklich daran interessiert ist und auch was damit anfangen kann. Wenn es einen nicht interessiert, wie das Leben von Intros aussieht bzw. wie man sein eigenes Leben bereichern kann, dann sollte man es lieber lassen. Es ist ja keinem geholfen, wenn man etwas liest, was einen nicht interessiert.
(Bildquelle: Madame Missou)

Montag, 2. März 2015

Buchrezension "Das verbotene Eden - Logan und Gwen"

Genre: Dystopie
Autor: Thomas Thiemeyer
Verlag: Knaur
Format: Hardcover
Seitenzahl: 458
Kosten: 16,99€

Seit Juna aus dem Land der Frauen geflohen ist – mit einem Mann –, fühlt sich die junge Heilerin Gwen einsam und nichtswürdig. Sie schließt sich einem Spähtrupp an, der durch verlassene U-Bahn-Schächte in die Stadt der Männer vordringen soll. Doch der Einsatz scheitert grausam, und Gwen fällt in die Hände des jungen Kämpfers Logan, der sie als Sklavin verkaufen will. Logan aber hat die Rechnung ohne seine Gefühle gemacht – und setzt damit Ereignisse in Gang, die das Ende beider Welten bedeuten könnten …

Gwen ist alleine. Verlassen. Von Juna, ihrer Gefährtin. Ständig sucht sie die Schuld bei sich. Deshalb versucht sie sich in die Arbeit zu stürzen und vollwärtige Heilerin werden, um mal für ein paar Momente an etwas anderes als an Juna zu denken. Dafür begibt sie sich sogar auf eine gefährliche Mission, leider nicht so erfolgreich, wie es sich das Volk von Glânmor dachte. Das Schlimmste an der Sache: Sie fällt in die Hände eines Mannes!
Logan, Clan-Mitglied und Kämpfer, lebt eigentlich ziemlich glücklich mit seiner kleinen Familie zusammen. Doch dann rettet er eine Frau. Er weiß nicht, was er mit ihr machen soll und rechnet auch nicht mit einem Verrückten, der bei der ganzen Sache die Zügel in der Hand hat.

Ich lege einfach mal direkt los:
Einerseits fand ich ein bisschen schade, dass die beiden sich erst ca. ab der Hälfte kennengelernt haben, ich habe da so sehr drauf hingefiebert. Andererseits, mein Gott, man braucht das bisschen Geschichte davor und man wird ja quasi dazu gezwungen, weiterzulesen, weil man ja schließlich wissen will, was die beiden jetzt miteinander erleben. Ich habe sogar mehr Spannung gespürt (Hooray, ich habe mich gebessert *-*). Ich wollte manchmal super viel mehr und manchmal viel mehr wissen, was da noch kommen wird.
Gwen und Logan sind ebenso unterschiedlich wie Juna und David. Gwen ist manchmal ziemlich anstrengend und Logan überdurchschnittlich verständnisvoll und gelassen, zumindest, wenn es um Gwen und seine Familie geht. Umso interessanter war es zu erfahren, ob die beiden zusammenkommen, wie die beiden das schaffen und ob sie Juna und David folgen werden. Und wie es mit dem Geschlechterkrieg weitergeht natürlich, ob sie darin eine Rolle spielen werden.
Was ich super fand: Nicht nur Logan und Gwen standen im Vordergrund. Einige, die eigentlich Nebencharaktere sind, erscheinen viel wichtiger als das. Sie kamen mir vor, als wären sie allesamt Protagonisten des Buches. Das hat sie ins Gedächtnis eingebrannt.
Außerdem war gut, dass es zwar Bezüge auf den ersten Teil der Trilogie gab, aber alle Informationen neu gegeben oder erweitert wurden, wodurch man eigentlich immer gut an die ganzen Dinge erinnert wurde und man als Quereinsteiger gute Chancen hätte, alles zu verstehen, als wäre dies der Anfang der Geschichte. Es wäre also meiner Meinung nach möglich, den ersten Teil zu überspringen, womit man aber eine tolle Story verpassen würde.
Gwen war für mich im ersten Teil eher uninteressant, weil sie nicht zu den Protagonisten gehörte. Aber hierdurch bekam sie viel mehr Gestalt und ich musste feststellen, dass ich sie vollkommen falsch eingeschätzt hatte. Was sie wirklich richtig interessant für mich machte. Das (bzw. sie) hat mich wirklich positiv überrascht.
Was mir wohl aufgefallen ist, mich zwar nicht so sehr gestört hat, aber schon ein klein wenig, ist, dass eine typische Rollenverteilung vorherrscht. Die Frau ist im Kochen bewandert und kann das gaaaaaaaaaaanz toll, der Mann ist natürlich grob, ein Kämpfer und Schmied. Sobald sie in Nöten ist, rettet er sie sofort wie der geheimnisvolle schwarze Ritter auf weißem Schimmel mit Heiligenschein um den Kopf. Wobei das hier auch berechtigt war, mit David und Juna war das ja ganz anders.
Das Ende ist wohl mal richtig gut gelungen. Ich habe das überhaupt nicht erwartet und war sehr überrascht. Ich wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht. Aber wozu gibt es den dritten Teil? Ich erhoffe mir wirklich, da einige Antworten auf meine Fragen zu finden. Weil das Ende von Logan und Gwen so offen ist, offener geht's kaum.
Mein Tipp: Alles in allem ist das ein super gelungenes Buch, was sowohl eine gewisse Spannung erzeugt, als auch super tolle Charaktere hervorzaubert verknüpft mit einer tollen Geschichte, die einen packt und nicht mehr loslässt. Lesen!!
(Bildquelle: Knaur)

Montag, 16. Februar 2015

Buchrezension "Gefährlicher Rausch"

Genre: Roman
Autor: Katrin Rodeit
Verlag: Gmeiner
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 286
Kosten: 11,99€

Tödlicher Rausch
Privatdetektivin Jule Flemming soll ermitteln, wer der Tochter des Bürgermeisteranwärters die Vergewaltigungsdroge GHB ins Getränk gemischt hat. Doch sie stößt auf eine Mauer des Schweigens. Wer verbirgt was? Nichts scheint zu sein, wie es ist, und Jule wird selbst Opfer eines feigen Anschlages. Was verbirgt der Kriminalkommissar Mark Heilig? Dann verschwindet der Hauptverdächtige. Und plötzlich nimmt alles an Fahrt auf, aber in eine ganz andere Richtung.

Jule Flemming ist Privatdetektivin in Ulm und bekommt einen neuen Fall: Sie soll herausfinden, wer der Tochter des Bürgermeisteranwärters in einem Club die Droge GHB verabreicht hat. Dabei stößt sie auf nicht gerade kooperationsbereite Beteiligte, was ihr den Fall nicht einfacher macht. Dann trifft sie Mark Heilig, der ihr schon einmal den Kopf verdreht hat und es jetzt wieder tut. Ihre Mutter nervt und zu guter Letzt erreichen sie Drohungen, sie sollte aus dem Fall aussteigen. Mark rät ihr auch ständig dazu, will ihr aber nicht sagen, warum. Jule weiß nicht ein, noch aus und scheint auch kein Stück voran zu kommen. Bis alles so wird, wie sie das überhaupt nicht erwartet hat.

Gut oder nicht gut? Das ist hier die Frage.
Das Buch ist nicht "typisch" in Kapitel eingeteilt, sondern in Wochentagen, die mit dem ins-Bett-gehen enden. Die Story an sich fand ich recht gut. Ich konnte der Handlung gut folgen.
Die Personen haben mir auch sehr gefallen. Jule ist mir irgendwie ans Herz gewachsen. Sie ist normalerweise schlagfertig und hat ihre eigenen Probleme. Aber ehrlich: Wer hat die nicht? Das macht sie zur jemandem, mit der man sich identifizieren und hineinversetzen kann, weil sie gut durchdacht ist. Nur manchmal konnte ich ein wenig nicht verstehen. Zum Beispiel, wie sie - auf den Fall bezogen - auf einen Gedanken kam oder warum sie gerade so handelte. Aber diese Spontanität, wie ich es nennen will, machte sie sympathisch. Die anderen Nebencharaktere waren eigen, kamen mir vor, als wäre ich ihnen, wie Jule, schon begegnet, als wären sie in meinem Bekanntenkreis. Das hat den Roman noch besser gemacht.
Das Ende ist ja super wichtig, wie immer. Surprise, surprise. Damit hätte ich nicht gerechnet, dass es so ausgeht, wie es eben endet. Gut gelungen. Dazu bildet das Sommerfest einen super tollen Ausklang. Das fand ich sehr erfreulich. Auch toll war, dass aus einem Zugabe-Lied, welches Jule singen sollte, ein Geheimnis gemacht wurde. Als sie am Ende dann auf der Bühne stand und endlich herauskam, was das für ein Lied ist, trieb mir das Tränen in die Augen. Die Überraschung ist wirklich gelungen. Daumen hoch.
Im Allgemeinen kam es mir nie vor, als ob ich schon viel gelesen hätte. Ich hatte immer das Gefühl, ich war gerade am Anfang. Einerseits ist das gut, das bedeutet, dass die Handlung recht interessant ist. Andererseits tritt man auf einer Stelle und kommt nicht weiter. Die Spannung wollte sich nicht so ganz aufbauen. Ein Anflug war da, aber der große "Ausbruch" war eben erst zum Schluss. Es war so plötzlich vorbei, wie es angefangen hat.
Mein Tipp: Es ist lesenswert. Auch wenn ich immer das Gefühl hatte, dass ich quasi auf einer Stelle trete und nicht voran komme. Aber das ist genau das, was Jule auch irgendwie fühlt. Deshalb finde ich das gar nicht mal so schlimm. Mir hat es wirklich gefallen. Nur ein zweites Mal würde ich es, so wie es kurz nach Beendigung aussieht, nicht lesen. Vielleicht ändert sich das noch.

Dienstag, 10. Februar 2015

Filmrezension "Ouija - Spiel nicht mit dem Teufel"

Originaltitel: Ouija
FSK: 16
Originalsprache: Englisch
Erscheinungsjahr: 2014
Länge: 89 Minuten
Kosten: ca. 18€

Damals versuchten Debbie und Laine, durch ein Ouija-Brett einen Geist zu kontaktieren. Das blieb erfolglos. Bis Debbie eines Tages ein neues Brett findet und es erneut probiert. Plötzlich wird Debbie erhängt aufgefunden. Laine ist so verzweifelt, dass ihre beste Freundin tot ist. Sie ist bereit, es erneut zu versuchen und probiert mit ein paar Freunden, Debbie zu rufen. Erst denken sie, dass es wirklich Debbie sei. Später bemerken sie aber, dass das Wesen, mit dem sie kommunizieren, nichts mit ihrer besten Freundin gemein hat. Dass sie dabei selbst in Gefahr sind, bekommen sie früh genug mit.

Ich finde Filme über Geister und was damit zusammenhängt, eh schon spannend. Als ich von dem Film gehört habe, wollte ich ihn deswegen unbedingt sehen. Ich war weder enttäuscht, noch begeistert.
Es waren einige Stellen dabei, die mich erschreckt haben, weil ich mich so konzentriert habe und alles dann so plötzlich kam. Tja. Herzkasper eben. Und es war manchmal ein bisschen unerwartet oder hinauszögernd, aber auch größtenteils vorausschaubar. Zum Beispiel wusste ich von Anfang an, wer nicht überleben wird oder wer woran sterben wird. Das hat mir ein bisschen den Überraschungsmoment gestohlen. Schade darum. Dann waren mir die Personen ein bisschen zu distanziert. Ich habe mich nicht gefesselt gefühlt von ihnen, dass ich "trauern" würde (wenn man das so nennen kann).
Allerdings finde ich, wie bereits erwähnt, alles, was mit Geistern zu tun hat, ziemlich spannend, weshalb ich die Story im Großen und Ganzen gut fand. Das Brett, mit dem man mit der Zwischenwelt kommunizieren kann, und dass man nicht immer den an der Strippe hat, den man gerne auf der anderen Seite der Leitung hätte. Fast so, als wenn man sich verwählen würde.
Ich finde, ein gewisser Grusel ist drin, mitunter, weil man sich so erschreckt. Die Geister wurden vom Aussehen her ebenfalls einigermaßen gruselig gestaltet. Ab und zu waren die Todesursachen ein bisschen heftig, da musste ich doch manchmal weggucken.
Mein Tipp: Für einen gewissen Schauderfaktor ist der Film gut. Die Personen waren wenig herzerweichend, ich war auch einerseits froh, dass er vorbei war. Also: Ja und nein. Gut und wieder nicht.
Hinweis:  Das Brett gibt es wirklich. Ich persönlich empfehle überhaupt nicht, damit rumzuexperimentieren. Mit der Zwischenwelt und solchen Dingen ist nicht zu spaßen. Man weiß nie, wen oder was man da weckt. Also: FINGER WEG!
(Bildquelle: deadline-magazin.de )