Montag, 19. Mai 2014

Buchrezension "Ich bin die Nacht"

Genre: Thriller
Autor: Ethan Cross
Verlag: Bastei Lübbe
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 395
Kosten: 9,99€

Nur eins ist dunkler als die Nacht: Das Herz dieses Killers.
Mein Name ist Francis Ackerman junior. Ich bin das, was man gemeinhin einen Serienkiller nennt. Doch ich töte nicht wahllos, und jedes meiner Opfer bekommt eine faire Chance, denn ich fordere es zu einem Spiel heraus. Wer gewinnt, überlebt. Ich habe noch nie verloren. Die meisten Menschen werden mich verabscheuen. Einige, die mir ähnlich sind, werden mich verehren. Aber alle, alle werden sich an mich erinnern.
Mein Name ist Francis Ackerman junior. Ich bin die Nacht, und ich möchte ein Spiel mit Ihnen spielen.

Francis Ackerman junior ist ein Serienkiller. Er spielt mit seinen Opfern und gibt ihnen, anders als andere, eine faire Chance zu überleben. Falls sie gewinnen, sind sie frei.
Marcus kommt nach Asherton, um vor seiner Vergangenheit zu fliehen und ein neues Leben zu beginnen. Dabei lernt er Maggie kennen, fängt an, sich für sie zu interessieren. Mit ihr zusammen will er ihre neue Nachbarin besuchen, die, wie Maggie meint, eine sehr nette Frau sei. Als sie da sind, warnt Marcus Maggie, sie solle im Auto bleiben, irgendwas stimme nicht. Im Haus findet er seine Nachbarin. Leblos. Sofort liegt der Verdacht bei Marcus. Er ist neu in der Stadt, hatte sich bereits Ärger eingefangen und findet dann auch noch eine tote Frau.
Während Marcus versucht, sich von der Schuld freizusprechen, kommt er Geheimnissen auf der Spur. Die Übeltäter sind dabei auch noch der Sheriff und seine Crew. Das kann doch eigentlich nicht möglich sein. Die Geheimnisse betreffen aber nicht nur diese Leute, sondern gehen weit über Asherton hinaus bis hin zur Staatsmacht. Was geht nur in Asherton vor?

Im Großen und Ganzen war der Thriller gut, sogar filmreif. Es wurde beinah wie ein Drehbuch verfasst. Finde ich zumindest.
Mein ABER: Ich war teilweise voll verwirrt. Normalerweise wird die Geschichte immer nur aus einer Perspektive erzählt, und wenn mehrere Wechsel stattfinden, dann auch sinnvoll wie mit jedem neuen Kapitel oder klar gekennzeichneten Abschnitten. Hier aber war das innerhalb eines Kapitels und Abschnitts, da wechselte es auf einmal von der personalen in die auktoriale Erzählweise. Das fand ich sehr gewöhnungsbedürftig, aber damit habe ich mich arrangiert.
Anfangs gab es ein kleines Missverständnis für mich: Durch den Klappentext ging ich davon aus, dass das Buch komplett nur aus der Sicht des Killers geschrieben wurde. Stattdessen wurde es nur in einigen Kapiteln so gehandhabt. Hauptsächlich geht man den Weg mit Marcus. Ich war deshalb schon irgendwie enttäuscht, aber ich habe verziehen.
Marcus ist ein bisschen undurchdringlich, er verheimlicht vieles von sich und weicht aus, wenn es um ihn geht. Es kam mir merkwürdig vor, was er alles so kann. Ein bisschen unnormal kam mir das schon vor, aber vielleicht liegt es einfach daran, welchen Beruf er damals hatte, bevor er nach Asherton kam.
Francis Ackerman ist zu meiner Überraschung sehr philosophisch, wenn man das so sagen kann. Er versucht immerzu einen Sinn für die Dinge zu finden. Für alles, was existiert. Selbst für seine eigene Existenz. Sowas erwarte ich nicht unbedingt von einem Mörder.
"Die Welt ist schon merkwürdig, was? Es gibt schreckliche Grausamkeit und tiefes Mitgefühl, furchtbare Tragödien und riesige Freude, tiefste Verderbtheit und größte Schönheit. Ich habe mich nie als verderbt oder böse betrachtet. Vielleicht besteht mein Daseinszweck darin, das Gleichgewicht herzustellen. Vielleicht bin ich einfach nur die dunkle Seite der Gleichung."
Dadurch habe ich mich immer mehr für seine Vergangenheit interessiert und wollte wissen, welche Rolle Marcus dann noch in dem ganzen Stück spielt. Irgendwie mussten die beiden ja aufeinander treffen.
Vor allem das Ende fand ich ziemlich super. Zwischendrin gab es schon eine Stelle, da dachte ich, das könne man doch nicht mehr toppen, niemals. Aber tatsächlich hat Ethan Cross es geschafft. Das Ende übertraf alles. Wobei ich mir ziemlich verarscht vorkam. Nun gut. Man möchte ja das Ende nicht erwarten. Es bleiben auch noch Fragen offen.
Ich würde dem Buch nicht unbedingt das Genre "Thriller" oder sogar "Psychothriller" zuteilen, da es mehr Actionszenen als sagen wir "kranke" Szenen gab. Vor allem habe ich teilweise nicht recht verstanden, wie das alles so zusammenhängt, da brauchte ich echt lange bzw. weiß es immer noch nicht.
Die äußerliche Gestaltung des Buches gefällt mir sehr gut. Bei meinem Taschenbuch ist der Titel ebenfalls in schwarz, aber glänzend, sodass man ihn schon erkennen kann. Die Seiten sind mit Titel und Autor "angemalt", was den Reiz, den Thriller zu kaufen, noch erhöhte.
Mein Tipp: Alles in allem war das Buch spannend und verständlich, manchmal hakt es aber noch ein bisschen. Außerdem hat es seine Genrebezeichnung nicht unbedingt verdient. Vielleicht wäre es als Film besser, wer weiß. Deshalb rate ich, das Buch nur zu lesen, wenn man wirklich der Meinung ist, dass man über die Mängel hinwegsehen kann. Vielleicht empfindet man es dann auch ganz anders als ich, alles ist möglich. (Denkt euch eine mysteriöse Handbewegung.) :D
(Bildquelle: Bastei Lübbe)

Montag, 12. Mai 2014

Buchrezension "Die Tribute von Panem - Flammender Zorn"

Genre: Dystopie
Autor: Suzanne Collins
Verlag: Oetinger
Format: gebunden
Seitenzahl: 428
Kosten: 18,95€

Möge das Gute siegen! Möge die Liebe siegen!
Katniss lebt! Schwer verletzt wurde sie von den Rebellen befreit und in Distrikt 13 gebracht. Allerdingst ist sie damit noch lange nicht außer Lebensgefahr. Doch Katniss' einzige Sorge gilt Peeta, der in den >Hungerspielen< sein Leben für sie gelassen hätte. Die Regierung hat ihn gefangen genommen, ihn gefoltert und seinen Willen gebrochen, um ihn als Werkzeug für ihre Zwecke zu missbrauchen. Das Ziel des Kapitols: die endgültige Vernichtung der Aufständischen. Und zu denen zählt auch Gale, Katniss' treuer Freund aus Kindheitstagen...

Katniss lebt. Von nun an in Distrikt 13. Doch um abzuschließen, betritt sie noch einmal ihr zu Hause. Zumindest das, was davon übrig ist. Aber natürlich nicht ohne Bewachung, denn als Spotttölpel hat man es nicht gerade leicht und nichts ist nun mehr ungefährlich.
Das einzige, was noch erhalten ist, ist das Dorf der Sieger. Als sie einige ihrer Sachen aus dem Haus holen muss, riecht sie etwas seltsames. Das, was sie findet, schockiert sie zutiefst. Sofort weiß Katniss, von wem das Geschenk ist und was es zu bedeuten hat.
Krieg. Nichts als Krieg. Und Katniss muss die Hauptrolle spielen. Jeder blickt auf sie, aber sie will nicht. Sie will nicht mehr im Mittelpunkt stehen. Zeitweise zumindest. Das Einzige, was sie will, ist ihre Ruhe. Und Peeta, der im Kapitol festgehalten wird.
Neben ihren Gefühlen muss sie den Krieg überstehen und den anderen Mut machen. Aber wie soll das gehen? Sie hat selbst genug Probleme. Und muss sich auf alles neu einstellen. An die Regeln hält sie sich erst recht nicht. Zwar darf sie mit Gale jagen, aber nichts ist wie früher. Nichts.

Ich weiß nicht, was ich groß sagen soll, außer: Ein fantastischer Abschluss für eine Trilogie. Spannend, bewegend, alles dabei, was ein gutes Buch braucht.
Nach einer längeren Lesepause, die echt schrecklich war, weil ohne Buch und so, habe ich Panem 3 in zwei Tagen zu Ende gelesen. Nicht nur gelesen, regelrecht verschlungen.
Katniss hat viele Probleme, durch die man in der Dytopie geführt wird. Zum einen muss sie in Distrikt 13 leben und sich dort arrangieren, zum anderen hat sie Spotttölpel-Verpflichtungen. Außerdem ist Peeta nicht bei ihr. Sie weiß einfach nicht, wie sie sich fühlen soll. Bzw. was sie fühlen soll. Gale ist ihr zwar wichtig, Peeta aber genauso. Und das alles bekommt man voll ab. Alle Emotionen teilt man mit ihr, selbst die Liebesverwirrung. (Wobei Gale insgeheim ein kleines bisschen mein Favorit war.)
Mich haben die starken charakterlichen Veränderungen wirklich fasziniert. Prim zum Beispiel ist unglaublich erwachsen geworden, und das innerhalb eines Jahres.
Ich kann auch irgendwie verstehen, dass Katniss gerade so gar keine Lust hat, sich zum Beispiel an den Tagesplan zu halten. Schließlich war sie zwei mal in der Arena und befindet sich zur Zeit in einem Krieg, in dem entweder sie oder ihr Gegner fallen muss. Also wieder eine Art Hungerspiele. Nur sind dieses Mal auch ihre Familie und Freunde in Gefahr.
Mich interessierte auch der Inhalt besonders, weil sich jetzt alles langsam dem Ende zuneigte. Je nachdem, wie man es sehen will. Zumal auch wieder jedes Kapitel mit einer Spannung endete, die die perfekte Anregung darstellte. Nicht, dass der Inhalt nicht schon für sich spannend wäre. Aber das ist eben der Schreibstil von Suzanne Collins, den ich sehr bemerkenswert finde.
Manchmal sind ein paar Zeitsprünge vorhanden von ein paar Tagen, was ich neu fand, da vorher von jedem Tag fast jede Einzelheit erzählt wurde. Dennoch ist das vollkommen nachvollziehbar. Vor allem aber war ich in der Welt von Panem gefangen und brauchte nach jeder Pause, die auch nur zu den notwendigsten Zeiten geschahen, ein bisschen, um zu merken, dass ich mich in der Realität befinde und nicht Katniss bin.
Teilweise gingen Szenen so an mir vorbei, als ob ich zwar beteiligt wäre, aber irgendwie geistig nicht anwesend, wie man das oft im Fernsehen bei Kriegsszenen oder so sieht. Wahrscheinlich weiß niemand, was ich meine. Ich kann das aber auch nicht so recht beschreiben. Ich glaube aber, dass das so beabsichtigt war. Ich hoffe es. :D
Mein Tipp: Ob mir das Buch gefallen hat? Nicht nur das. Am Ende war ich so mitgenommen und habe so lange geweint wie bei keinem anderen. Okay, 10 Minuten sind vielleicht nicht lang, für mich aber schon. Wahrscheinlich lag es daran, dass ich mich wie Katniss gefühlt habe. Und dass ich nicht glauben konnte, dass jetzt alles vorbei ist. Perfekter Abschluss einer perfekten Geschichte.
(Bildquelle: Oetinger Verlag)

Dienstag, 6. Mai 2014

Buchrezension "Die Tribute von Panem - Gefährliche Liebe"

Genre: Dystopie
Autor: Suzanne Collins
Verlag: Oetinger
Format: gebunden
Seitenzahl: 431
Kosten: 18,95€

Möge der bessere gewinnen!
Während Katniss und Peeta noch in ganz Panem als das tragische Liebespaar gefeiert werden, droht den beiden bereits neue Gefahr. Denn Katniss ist mittlerweile zu einem Symboldes Widerstands geworden, der sich in einzelnen Distrikten erhebt, und das kann das Kapitol nicht dulden, Verzweifelt versucht sie, ihre Familie und vor allem Gale vor der Gewalt der Regierung zu schützen. Doch da sind auch noch ihre verwirrenden Gefühle für Peeta, die sich einfach nicht leugnen lassen. Und dann geschieht das Unfassbare! Katniss und Peeta müssen zurück in die Arena und diesmal wird es nur einen Überlebenden geben können...

Katniss lebt jetzt unter den Siegern. Mit Gale ist es nicht mehr das Selbe, sie sehen sich nur noch sonntags, wenn überhaupt, denn Gale muss im Bergwerk arbeiten. Mit Peeta hat Katniss auch noch kaum etwas zu tun, obwohl er ihr Nachbar ist. Sie hat keine Ahnung, was sie mit all ihrer Zeit machen soll. Im Wald geht sie jagen, aber das, was sie erbeutet, braucht sie nicht mehr für sich, sondern schenkt es Gales Familie. Und da er nicht mehr so oft da ist, kann er auch nichts dagegen sagen.
Das Spiel aber, in Peeta verliebt zu sein, muss weiter gehen, denn die Distrikte werden immer an die Gräueltaten erinnert und wer gewann. da bleiben die Kameras nicht aus. doch ein Besuch bringt alles durcheinander.
Dieses Jahr steht das Jubel-Jubiläum an, wie alle 25 Jahre, denn dies sind die 75. Hungerspiele. Das Kapitol, die Spielmacher, denken sich immer etwas besonderes aus. Dieses Jahr werden aus den Siegern ein männliches und ein weibliches Tribut gefordert. Das heißt für Katniss, sie MUSS. Wieder in den größten Albtraum. Mit Peeta. Diesmal wollen die Spielmacher aber keine Ausnahmen, nur einer kommt lebend zurück.

Hehe. Ich hätte nicht gedacht, dass ich das Buch noch nicht rezensiert habe. *grins*
Zu den Charakteren: Durch den ersten Teil hat man sie sowieso ins Herz geschlossen und man freut sich, wieder auf sie zu stoßen und von ihnen zu hören. Vor allem gefällt mir Katniss wieder sehr gut, da ich mich erneut voll und ganz in sie hineinversetzen kann.
Zum Inhalt: Meine Güte. Sehr interessant. Ich hatte diesen Teil viel schneller aus als den davor, weil ich vollkommen gefesselt war. Alleine schon durch den Klappentext ist man so geschockt davon, dass Katniss wieder zurück muss, dass man das nicht verpassen will. Und was sie da alles erlebt, das verschlägt einem die Sprache. Die Grausamkeit des Kapitols lässt sich schon fast greifen. Vor allem endet jedes Kapitel spannend, eine gute Methode, um die Leser anzutreiben, weiterzulesen. Es kam auch vieles... also alles... einfach überraschend. Wie das Buch aus geht, was Katniss in der Arena passiert, was eigentlich alles hinter bestimmten Aktionen steckt, wovon man überhaupt nicht ausgeht. Eine Realtiät gab es für mich schon nicht mehr. Da brauchte ich dann meine Zeit, um zu verstehen, dass ich nicht in Panem lebe. Jaja, so fesselnd kann ein Buch sein. :D
Hier mein Tipp: Eine tolle Weiterführung vom ersten Band, die mal wieder richtig fesselnd war. Mal wieder wird nur eine Minderheit die Trilogie nicht kennen, denjenigen kann ich nur raten, mit den Büchern anzufangen oder mal weiterzulesen!
(Bildquelle: Oetinger Verlag )