Freitag, 22. April 2016

Buchrezension "Immerstill"

Genre: Thriller
Autor: Roman Klementovic
Verlag: Gmeiner
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 307
Kosten: 12,99€


Kein Entrinnen

                                      (Bilderquelle: Gmeiner)
In einer eisigen Winternacht verschwinden zwei Jugendliche spurlos. Die örtliche Polizei tappt im Dunkeln, findet keinerlei Anhaltspunkte und mit der Zeit gerät der Fall in Vergessenheit. Doch dann, auf den Tag genau drei Jahre später, werden wieder zwei junge Menschen vermisst. Die Medien wittern eine Tragödie und in dem kleinen Dorf wächst die Nervosität. Als eine misshandelte Leiche gefunden wird, bricht Panik aus.


Lisa wollte eigentlich nicht so schnell wieder in ihr altes Heimatdorf Grundendorf, doch als ihr Vater sagt, dass ihre Schwester Maria und noch jemand verschwunden seien, macht sie sich schleunigst auf den Weg und verlässt ihr jetziges zu Hause in Wien. Denn vor drei Jahren waren schon einmal welche aus dem Dorf verschwunden und jetzt befürchten alle, der Täter habe wieder zugeschlagen. Aber dort angekommen, wird sie von niemandem herzlich empfangen, bis auf Patrick, ihr Ex-Freund.
Lisa kann nicht darauf warten, dass die Polizei endlich ihrer Arbeit nachgeht, und macht sich selbst auf die Suche nach den beiden. Doch hat sie keine Ahnung, auf welche Geheimnisse sie da noch stoßen wird...



Es gab zwar einige positive Aspekte, die mir aufgefallen sind, aber im Endeffekt waren sie leider nicht so überzeugend, dass ich das Buch weiterempfehlen würde. Fangen wir mal an:
Die Atmosphäre, die geschaffen wurde, war wirklich spitze. Die ganze Zeit schwebte eine Schwärze sowohl über den Figuren, als auch über dem Dorf, was ziemlich passend war.
Auch gut fand ich, dass der Titel einen Sinn bekommen hat, was ja nicht bei jedem Buch so ist. Das finde ich schon mal super.
Dann gibt es eine Tagesstaffelung. Die Tage sind dann wieder in Kapitel unterteilt, weil sie sich ziemlich lang ziehen, meiner Meinung nach zumindest. Das ist zwar größtenteils sehr hilfreich, weil es mir wie gesagt länger vorkam, aber manchmal kam ich was durcheinander, weil es dann Nacht wurde und eigentlich schon der nächste Tag war, aber dieses "Überkapitel" mit der Tagesangabe noch nicht da war. Doch das ist nicht so das große Problem gewesen.
Jetzt kommen meine Probleme mit dem Buch: Als erstes wäre da die Spannung, die mir gefehlt hat. Die abgehakten Gespräche, die neugierig oder vorahnend oder spannend sein sollten, waren für mich einfach nur normale Gespräche. In Situationen, die gefährlich sein sollten, da empfand ich ebenfalls keine Spannung oder Gefahr. Es war also im Großen und Ganzen für mich einfach nur eine Erzählung.
Hinzu kommen dann noch die Figuren. Sie wurden für mich nicht lebendig, so wie es eigentlich sein sollte, wenn man liest. Dabei fand ich sie sogar teilweise schon richtig nervig. Das ganze Dorf kam mir sehr fragwürdig vor, als ob jeder da Dreck am stecken und einen psychischen Knacks hätte. Und gerade, weil die Personen so seltsam, langweilig, nervig und vor allem nicht lebendig wurden, hat es schon keinen großen Spaß gemacht zu lesen.
Am Ende dann die ganze Auflösung, die sicherlich realitätsnah gestaltet wurde (sowas machen Menschen leider wirklich), für mich kam es aber rüber, als ob der Autor selbst nicht glauben würde, was da gerade passiert. Es war nicht ganz überzeugend. Klar spiegelte das die Gefühle der Protagonistin wieder, okay, aber überzeugend war es dennoch nicht. Es war zwr alles sehr unerwartet, vor allem ganz am Ende, aber dafür war es genauso platt.
Mein Tipp: Ich brauche gar nicht mehr dazu schreiben, weil das schon für mich die ausschlaggebenden Dinge sind, die dagegen sprechen, dass man das Buch nicht unbedingt kaufen sollte. Denn wenn mich Figuren schon stören, selbst die Protagonistin, dazu kommt, dass die Story an sich schon recht stumpf ist, dann ist es das absolut nicht wert. Finger weg!

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