Donnerstag, 15. Juni 2017

Buchrezension "Diatar - Kind des Lichts"

Autorin: Ina Linger
Genre: Fantasy / Dystopie
Verlag: keiner
Format: eBook
Pos.: 4574
Kosten: 2,99€

Inhalt:
Diatar und Monandor, zwei verschiedene Völker, die sich bis auf das Blut hassen und bekämpfen. Und zwei Menschen, die den Hass überwinden.
Jaro gehört zu den Diatar, der Bevölkerung, die am Tag lebt und im Dorf gefangen sind, sobald die Sonne verschwunden ist. Das gehört zu ihren Regeln, die niemals gebrochen werden dürfen. Aber um zu überleben, weiß Jaro ganz genau, dass sie sich nicht mehr lange daran halten können. Sonst müssen alle sterben. Doch ist die Gefahr zu hoch, wieder auf jemanden zu treffen, den man eigentlich nie wieder sehen wollte.
Monandor leben nachts. Sobald ihre Haut von der Sonne berührt wird, verbrennt sie. Risa ist ein Teil von ihnen, aber sie ist weniger empfindlich als andere. Ihr Volk wird jedoch von den Diatar angegriffen. Doch will sie keinen verlieren, den sie bei den Diatar kennt. Sie braucht ihn. Für mehr, als alle anderen ahnen können.


Meine Meinung:
Manchmal bestimmt das Ende, wie man das ganze Buch findet. Weil es das Entscheidendste ist. Nur untermalt es für mich in diesem Fall meine Meinung, die ich schon vorher hatte: Mir fehlt schlichtweg die Spannung. Sie ist zwischendurch zu spüren, aber ich empfinde die Schreibweise als zu beschreibend in solchen wichtigen Momenten. Ich habe mich mehr als allwissender Beobachter gefühlt, der weiß, wie die glimpflichen Situationen ausgehen werden, als jemanden, der wirklich über Jaros Schulter guckt und nichts anderes weiß als das, was er macht, denkt und sagt. Und das Ende war, obwohl ich es anders erwartet hatte, sehr schnell da und weniger spannend als gedacht. Was aber andersherum gesehen einen schönen Überraschungsmoment ausgemacht hat.
Ein wenig verwirrend fand ich, dass es einige Namen mit L und J gab und ich dann nicht mehr ganz wusste, von wem jetzt überhaupt die Rede war.
Die Themen der Spannung und Namen mal beiseite geschoben, kommen jetzt zwei Punkte, die mich am meisten gestört haben:
1. Es waren eindeutig zu viele Schreibfehler vorhanden. Seien es falsch gesetzte Kommata oder Buchstaben zu viel oder zu wenig. Wenn es bei zwei bis drei Fehlern bleibt, da kann ich auch drüber hinwegsehen, aber es waren eindeutig mehr und da hört dann leider meine Toleranz auf.
2. Es waren teilweise zu viele Auflistungen. Ein Beispiel von mir:"Er rannte gerne herum, sprang und sang", oder "Schwer atmend kletterte er weiter, griff zu." Das war für mich an den falschen Stellen verwendet und zu oft, deshalb fand ich das auch dezent nervig, dieses Stilmittel ständig lesen zu müssen.

Jetzt höre ich mal auf zu meckern und komme zu den positiven Seiten:
Die Story an sich fand ich sehr gut. Es hat zwar sehr an Romeo und Julia erinnert, aber trotzdem wusste man eben nicht, wie es zwischen unserem Romeo und unserer Julia läuft. Am schönsten fand ich diesen na-endlich-Moment, auf den ich die ganze Zeit gewartet hatte. Einfach diese Erleichterung, dass endlich die Last der Erwartung von den Schultern genommen wurde.
Es war auch eine komplett neue Welt, komplett neue Völker und eine neue Geschichte zwischen ihnen, die sich im Laufe langsam und zum Teil erschlossen hatte. Und vor allem eine Erschütterung, mit der ich nicht gerechnet hatte, die aber Jaros Weltbild komplett verändert.
Die Rückblicke auf wichtige Ereignisse waren an den richtigen Stellen eingeschoben und haben vor allem auch sehr viel Aufschluss gegeben in Bezug auf Handlungen und Gefühlslagen der betroffenen Figuren. Man erkennt vor allem, wie schwer Jaro es als Kind hatte, wodurch ich mich noch etwas mehr in ihn versetzen konnte, da ich wusste, warum er heute so ist und so handelt.
Die Figuren waren meiner Meinung nach auch schön ausgearbeitet, ich konnte mich wie gesagt gut in Jaro hineinversetzen, habe Risa, seinen besten Freund und seine Eltern in mein Herz geschlossen und habe auch Beziehungen zu anderen Nebenfiguren aufgebaut. Ich konnte auch deren Handlungen und Gefühle nachvollziehen, auch wenn man deren Vorgeschichte nicht so nah erlebt hat.
Das Ende war wie gesagt eher unspannend, dafür aber auch ein wenig überraschend und hat mich dennoch neugierig darauf gemacht, wie es weiter geht, da meine Fragen nicht alle beantwortet wurden, ich das jedoch nicht auf mir sitzen lassen möchte. ;)

Mein Tipp:
Mein anfänglicher negativer Ton scheint optisch zu überwiegen, aber trotzdem tut er dies nicht, für mich haben die positiven Aspekte ein viel größeres Gewicht. Deshalb würde ich das Buch gerne weiterempfehlen, sofern euch das nicht abgeschreckt hat. Mich hat es auf jeden Fall neugierig gemacht auf die noch kommenden Teile.

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