Montag, 12. August 2013

Buchrezension "Wächter der Seelen - Gefährlich wie ein Engel"

Seelenwächter sind Menschen, die in ihrem Leben Todsünden begangen haben und nun im Fegefeuer schmoren. Sie haben den Auftrag, Menschenseelen von Verstorbenen, die es verdient haben, in den Himmel zu kommen, aufzusammeln. In ihrem unsterblichen Leben müssen sie beweisen, dass sie das Zeug dazu haben, auch in den Himmel aufgenommen zu werden, was gar nicht so leicht ist.
Lachlan MacGregor ist einer dieser Seelenwächter. Aus unbekannten Gründen erhält er den Auftrag, den Teenager Emily und ihre Mutter Rachel vor jeglicher Gefahr zu schützen. Denn sie tragen ein Geheimnis und eine Macht mit sich, über die sich die beiden noch nicht einmal im Klaren sind.
Rachel ist eine einfache Mutter, gestresst im Job und hat auch noch eine Tochter in der Pubertät, was für sie noch anstrengender ist. Doch dann trifft sie Pater MacGregor, den bestaussehendsten Mann, den sie je gesehen hat. Und bekommt ihn seither nicht mehr aus ihrem Kopf. Langsam aber sicher rutscht Lachlan immer mehr in das Leben der kleinen Familie und auch er bekommt Rachel nicht mehr aus seinen Gedanken. Es wird immer schwerer, Rachel und Emily zu beschützen, denn die Dämonenangriffe nehmen stetig zu. Sie machen auch vor Emily nicht halt.

Gut, der Inhalt ist jetzt ein bisschen zusammengewürfelt, aber ich hätte nicht gewusst, wie ich es hätte besser machen können, denn so habe ich den Inhalt des Buches wahrgenommen, was nicht negativ aufzufassen ist! Der Inhalt war nämlich super, vor allem, weil man immer wieder einen Sichtwechsel hatte. Mal der "allwissende" Lachlan, dann widerum die unwissende Rachel, die von der Wahrheit noch nicht einmal einen leisen Schimmer hat.
Das Buch war nicht so spannend, wie ich es erwartet hatte, aber es lässt sich trotzdem gut durchlesen. Dafür ist das Ende aber umso besser, denn da kommt die ganze Spannung zusammen und explodiert förmlich (sowas wollte ich schon immer mal schreiben können :D)
Rachel ist, wie schon erwähnt, eine einfache Mutter, die Arbeit und Familie unter einen Hut bringen will. Sie ist von Emilys Vater Grant getrennt, der in dem Buch keine allzu große Rolle einnimmt. Zu ihm aber gleich mehr. Rachel ist oft verzweifelt, wie sie die Arbeit meistern soll und dazu noch ein Kind unterhalten, mit dem sie momentan viel zu wenig Zeit verbringt, weswegen Emily auch ausreißt und sich mit einem Typen über 20 trifft, Drew. Zu den beiden auch gleich mehr. Lachlan MacGregor weckt in ihr Gefühle, dass sie wieder begehrt wird und auch wieder eine Frau ist, und nicht nur ein gesellschaftliches Objekt. Ich konnte sofort mit ihr mitfühlen. Sympathie pur.
Lachlan MacGregor gibt sich als Priester aus, das jedoch aus persönlichen Gründen, die man später noch erfahren wird. Er hält den Auftrag, die Familie zu beschützen, für seltsam, dennoch muss er sich der Auftraggeberin, welche der Tod ist, fügen. Schließlich will er sich den Platz im Himmel erkämpfen. Es fällt ihm zunehmend schwerer, sich von Rachel sowohl emotional als auch körperlich zu distanzieren. Auch er hat mein Herz erobert.
Emily ist gerade 14 Jahre alt. Sie vermisst ihren Vater unheimlich und mit ihrer Mutter läuft es nicht so, wie es sein sollte. Deshalb reißt sie gerne aus und trifft sich mit ihrem Freund Drew, obwohl sie genau weiß, dass die Strafen dafür nicht lange auf sich warten lassen. Was sie für eine Rolle spielt, weiß sie noch gar nicht, und so lässt sie sich von Drew verführen und fährt mit ihm mit, ohne zu wissen, was nachher auf sie zukommen wird. In sie konnte ich mich voll hineinversetzen.
Drew ist ein Verlockungsdämon, ein Dämon der ganz üblen Sorte. Er weiß, wie er die Menschen um den Finger wickeln kann und bezirzt Emily. Ihn nervt es, dass er Rachel nicht beeinflussen kann, denn eine Mutter, die sich so sehr Sorgen um ihr Kind macht und es so sehr liebt, dagegen kommt auch er nicht an. Er hat den Auftrag, Emilys Vertrauen vollständig zu gewinnen und somit seinen Auftrag, von Satan übergeben, abzuschließen. Wäre da nicht dieser Lachlan MacGregor. Nicht sympathisch. Überhaupt nicht.
Grant ist der Ex-Mann von Rachel und Emilys Vater. Er gibt vor, seine Tochter zu vermissen, doch er sagt fast alle Treffen ab, damit er bloß an einem Ausflug ans Meer teilnehmen kann. Selbst eine Fahrt, die Emily sehr am Herzen liegt, bezahlt er noch nicht einmal, denn Rachel kann es unmöglich alleine. Er war mir von Anfang an unsympathisch.
Wie man wahrscheinlich schon sehen kann, ist mir sehr viel von den Personen im Gedächtnis geblieben. Nicht etwa, weil ich das Buch erst heute morgen zu Ende gelesen habe, sondern weil es einfach super geschrieben wurde. Alles wurde so gut geschildert, dass es einfach haften bleiben muss. Diese Sympathie bzw. Antisympathie bildete sich von vornherein und wurde nur bestätigt. Vielleicht liegt das aber auch nur an mir. :D Figurenkonstruktion also top!
Das Ende gefällt mir echt gut, denn es ist teilweise überraschend. Mehr möchte ich aber nicht dazu sagen, das würde zu viel verraten.
Alles in allem finde ich das Buch echt gelungen, die Figuren haben mir gefallen, auch wenn ich sie nicht mochte, die Darstellungsweise, einfach alles
Mein Tipp: Jaha, lesön. :)
(Verlag: Knaur; Seitenzahl: 406; Kosten: 9,99€)

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