Mittwoch, 26. August 2015

Buchrezension "Zerrspiegel"

Genre: Thriller
Autor: Katja Montejano
Verlag: SWB
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 231
Kosten: 12,00€

Ein brutaler Überfall stürzt das Leben der neunzehnjährigen Jazz in einen Abgrund voller Angst und Grauen. Gleichzeitig verschwinden ihre Mutter und Schwester - die Polizei steht vor einem schier unlösbaren Rätsel. Wurde die Familie Zielscheibe eines perversen Serienkillers oder steckt ein dunkles Geheimnis aus der Vergangenheit hinter dem schrecklichen Geschehen? Ein gefährliches Katz- und Mausspiel zwischen Jazz und dem wahnsinnigen Mörder beginnt. Sein Plan ist Rache! Ihr Plan ist, zu überleben!

 Jazz hat sowieso schon ein schweres Leben. Sie ist ein Aspi, wie sie sich nennt, also eine am Asperger-Syndrom erkrankte Frau. Deshalb wird sie von anderen Menschen nicht verstanden und ausgegrenzt. Sie braucht unbedingt eine geregelte Tagesroutine, um sich wohl fühlen zu können. Aber der so geliebte Alltag wird plötzlich gestört: Danika, Jazz' Zwillingsschwester, kann ihre Mutter nicht erreichen. Zuerst macht sich Jazz kaum Sorgen, dann jedoch verschwindet auch ihre Schwester und sie selbst wird angegriffen. Der Entführer spielt mit ihr ein Spiel. Und in seinem Plan ist nicht vorgesehen, dass jemand überlebt...

Wunderbar. Einfach wunderbar. :D
Also hauptsächlich wird der Thriller aus der Sicht von Jazz erzählt, aber sehr gut ist, dass auch zwischendurch die Sicht des Psychopathen auftaucht. Es ist etwas schwer, sich in Jazz einzufühlen, weil sie halt etwas "anders" ist. Sie lässt ja keine Emotionen zu. Trotzdem ist es manchmal verständlich, wie sie auf bestimmte Dinge reagiert und alles ist dennoch anschaulich beschrieben, erklärt und so. Dennoch ist sie sympathisch. Sie erinnert auch an Sheldon Cooper von "The Big Bang Theory", nur nicht ganz so anstrengend. :D
Durch die Sicht des Psychopathen bekommt man ab und zu Hinweise, warum er so ist wie er eben ist. Ich muss gestehen, dass er schon ein sehr krass krankes Genie ist. Um ihn baut sich auch irgendwie ein großes Mysterium auf, wer er jetzt wirklich ist und warum er letztendlich sowas macht. Zum Schluss hin platzt die große Bombe. Ich war super geschockt. Dieses große Geheimnis mit dazugehöriger Neugier ist der Autorin wirklich gut gelungen.
Katja Montejano hat es wirklich geschafft, Spannung zu schaffen. Jedes Kapitel endet so, dass man wirklich weiterlesen will. Entweder ging es um das Verschwinden, den Psycho oder weil man wissen wollte, ob und wie Jazz das ganze übersteht. Denn aus der Sicht eines "Aspis" ist es doch nochmal etwas ganz anderes. Und daher hat es mich auch immer wieder gefreut, wenn es etwas gab, was sie von ihrem Syndrom "befreit" hat. Sie ließ Gefühle und physischen Kontakt zu. Was ich aber irgendwie komisch fand, war, dass sie darauf kaum reagiert hat. Ich meine, ich habe keine Ahnung, wie solche Leute mit der Tatsache umgehen, dass ihr Alltag gestört wurde und dass sich jetzt auf einmal alles verändert, aber sie hat lediglich darüber nachgedacht und kaum darauf reagiert.
Ein bisschen nervend fand ich, dass einige Wörter groß geschrieben wurden wie "Rote Zora" oder "Delete". Die hätten dann einfach kursiv geschrieben oder in Anführungszeichen gesetzt werden können.
Mein Tipp: Im Großen und Ganzen ist das Buch einfach super. Das Ende war super schockierend, rührend und grandios, ein toller Abschluss für die Story. Ich dachte vor allem immer wieder:"Oh Gott, wie krank!", habe aber genau deswegen weitergelesen um zu wissen, wie schlimm es noch werden kann. Einfach nur empfehlenswert!
(Bildquelle: Süd-West-Buch)

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