Montag, 2. März 2015

Buchrezension "Das verbotene Eden - Logan und Gwen"

Genre: Dystopie
Autor: Thomas Thiemeyer
Verlag: Knaur
Format: Hardcover
Seitenzahl: 458
Kosten: 16,99€

Seit Juna aus dem Land der Frauen geflohen ist – mit einem Mann –, fühlt sich die junge Heilerin Gwen einsam und nichtswürdig. Sie schließt sich einem Spähtrupp an, der durch verlassene U-Bahn-Schächte in die Stadt der Männer vordringen soll. Doch der Einsatz scheitert grausam, und Gwen fällt in die Hände des jungen Kämpfers Logan, der sie als Sklavin verkaufen will. Logan aber hat die Rechnung ohne seine Gefühle gemacht – und setzt damit Ereignisse in Gang, die das Ende beider Welten bedeuten könnten …

Gwen ist alleine. Verlassen. Von Juna, ihrer Gefährtin. Ständig sucht sie die Schuld bei sich. Deshalb versucht sie sich in die Arbeit zu stürzen und vollwärtige Heilerin werden, um mal für ein paar Momente an etwas anderes als an Juna zu denken. Dafür begibt sie sich sogar auf eine gefährliche Mission, leider nicht so erfolgreich, wie es sich das Volk von Glânmor dachte. Das Schlimmste an der Sache: Sie fällt in die Hände eines Mannes!
Logan, Clan-Mitglied und Kämpfer, lebt eigentlich ziemlich glücklich mit seiner kleinen Familie zusammen. Doch dann rettet er eine Frau. Er weiß nicht, was er mit ihr machen soll und rechnet auch nicht mit einem Verrückten, der bei der ganzen Sache die Zügel in der Hand hat.

Ich lege einfach mal direkt los:
Einerseits fand ich ein bisschen schade, dass die beiden sich erst ca. ab der Hälfte kennengelernt haben, ich habe da so sehr drauf hingefiebert. Andererseits, mein Gott, man braucht das bisschen Geschichte davor und man wird ja quasi dazu gezwungen, weiterzulesen, weil man ja schließlich wissen will, was die beiden jetzt miteinander erleben. Ich habe sogar mehr Spannung gespürt (Hooray, ich habe mich gebessert *-*). Ich wollte manchmal super viel mehr und manchmal viel mehr wissen, was da noch kommen wird.
Gwen und Logan sind ebenso unterschiedlich wie Juna und David. Gwen ist manchmal ziemlich anstrengend und Logan überdurchschnittlich verständnisvoll und gelassen, zumindest, wenn es um Gwen und seine Familie geht. Umso interessanter war es zu erfahren, ob die beiden zusammenkommen, wie die beiden das schaffen und ob sie Juna und David folgen werden. Und wie es mit dem Geschlechterkrieg weitergeht natürlich, ob sie darin eine Rolle spielen werden.
Was ich super fand: Nicht nur Logan und Gwen standen im Vordergrund. Einige, die eigentlich Nebencharaktere sind, erscheinen viel wichtiger als das. Sie kamen mir vor, als wären sie allesamt Protagonisten des Buches. Das hat sie ins Gedächtnis eingebrannt.
Außerdem war gut, dass es zwar Bezüge auf den ersten Teil der Trilogie gab, aber alle Informationen neu gegeben oder erweitert wurden, wodurch man eigentlich immer gut an die ganzen Dinge erinnert wurde und man als Quereinsteiger gute Chancen hätte, alles zu verstehen, als wäre dies der Anfang der Geschichte. Es wäre also meiner Meinung nach möglich, den ersten Teil zu überspringen, womit man aber eine tolle Story verpassen würde.
Gwen war für mich im ersten Teil eher uninteressant, weil sie nicht zu den Protagonisten gehörte. Aber hierdurch bekam sie viel mehr Gestalt und ich musste feststellen, dass ich sie vollkommen falsch eingeschätzt hatte. Was sie wirklich richtig interessant für mich machte. Das (bzw. sie) hat mich wirklich positiv überrascht.
Was mir wohl aufgefallen ist, mich zwar nicht so sehr gestört hat, aber schon ein klein wenig, ist, dass eine typische Rollenverteilung vorherrscht. Die Frau ist im Kochen bewandert und kann das gaaaaaaaaaaanz toll, der Mann ist natürlich grob, ein Kämpfer und Schmied. Sobald sie in Nöten ist, rettet er sie sofort wie der geheimnisvolle schwarze Ritter auf weißem Schimmel mit Heiligenschein um den Kopf. Wobei das hier auch berechtigt war, mit David und Juna war das ja ganz anders.
Das Ende ist wohl mal richtig gut gelungen. Ich habe das überhaupt nicht erwartet und war sehr überrascht. Ich wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht. Aber wozu gibt es den dritten Teil? Ich erhoffe mir wirklich, da einige Antworten auf meine Fragen zu finden. Weil das Ende von Logan und Gwen so offen ist, offener geht's kaum.
Mein Tipp: Alles in allem ist das ein super gelungenes Buch, was sowohl eine gewisse Spannung erzeugt, als auch super tolle Charaktere hervorzaubert verknüpft mit einer tollen Geschichte, die einen packt und nicht mehr loslässt. Lesen!!
(Bildquelle: Knaur)

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