Montag, 16. März 2015

Buchrezension "Das verbotene Eden - Magda und Ben"

Genre: Dystopie
Autor: Thomas Thiemeyer
Verlag: Knaur
Format: Hardcover
Seitenzahl: 444
Kosten: 16,99€

Der Kampf der Geschlechter steuert seinem Höhepunkt entgegen. Als die Frauenarmee immer tiefer ins Herz der Männerstadt vorrückt, treffen ein alter Mann und eine alte Frau aufeinander - und machen eine unglaubliche Entdeckung: Magda, die oberste Heilerin, und Benedikt, der Prior der Abtei, waren vor fünfundsechzig Jahren ein junges Paar, das durch den Virus auseinandergerissen wurde. Inzwischen trennen sie Welten. Ob sie nach all den Jahren noch immer etwas füreinander empfinden? Kann es gelingen, die Zeit zurückzudrehen und den blutigen Konflikt beizulegen? Wenn es eine Kraft gibt, die das möglich macht, so ist es die Liebe.
Der fulminante Abschluss der EDEN-Trilogie.


Der Virus, die dadurch versuchten Morde, der Untergang der Gesellschaft - all das liegt 65 Jahre zurück. Was jetzt herrscht, ist Krieg und die nackte Angst, dass alles vorbei sein könnte. Man spürt, dass sich die Lage zuspitzt. Edana und der Inquisitor überlassen nichts dem Zufall und auch andere sehen sich gezwungen, jetzt endlich zu handeln. So auch Magda und Ben, die vor dem Zusammenbruch gemeinsam lebten und sich eine Zukunft erhofften. Doch der Virus machte ihnen einen Strich durch die Rechnung. Entgegen der früheren Vorstellungen wurden sie ohneeinander alt. Aber ausgerechnet auf dem Schlachtfeld treffen sie sich wieder. Ob ihr Aufeinandertreffen überhaupt noch Sinn macht, steht in den Sternen geschrieben.

Dass der Abschluss fulminant ist, darauf könnt ihr einen lassen! Ich bin so begeistert. Aber: Step by step.
Ich fand es super interessant, "hautnah" in der Zeit vor dem Zusammenbruch dabei gewesen zu sein und mitzuerleben, wie das so stattgefunden hat. Das schließt den "Geschichtskreis" und meine Fragen darüber wurden beantwortet.
Man erwartet, dass die im Titel erwähnten Charaktere die Hauptrolle spielen. Aber ganz toll ist, dass es aus so vielen Sichtweisen erzählt wurde, dass man immer einen Blick auf alles hatte. Man hat den Überblick nicht verloren und - ganz ehrlich - clever ist es noch dazu. Schließlich handelt das nächste Kapitel von jemand anderen und man möchte doch wissen, wie es mit allen Leuten weitergeht.
Die Ernst der Lage und das Zuspitzen des Krieges spürt man förmlich. Man wird in den Sog hineingezogen und ist live bei der Planschmiedung und den Fronten dabei. Es wird einem richtig bewusst, was der Virus und die eingefahrenen Meinungen bewirkt haben. Das Ausmaß der Dinge bekommt man sofort zu sehen. Vor allem tauchen durch den Krieg immer mehr Probleme auf, deren Lösungen man erhofft.
Die Charaktere waren zum greifen nah. Sie wurden Freund und Feind in Fleisch und Blut. Ich habe Tränen mit ihnen geweint und den Hass geteilt, innere Spannung aufgebaut und auf das Ende hingefiebert. Und ab und zu dachte ich, das manche Leute so süß sind. Das hat mein Leben bereichert, weil die Hoffnung in mir aufkeimte, dass es solche Menschen wirklich noch gibt.
Das Ende war sowohl spannend, als auch super schön und das beinahe unerwartetste, was ich jemals gelesen habe. Alleine dafür sollte man die ganze Trilogie lesen! Wirklich!
Mein Tipp: Es herrschte Spannung und Überraschung bis zu letzten Seite und die Figuren erwachen wirklich zum Leben. Ich wollte das Buch nicht mehr aus der Hand geben. Mich hat es aber vor allem nachdenklich gestimmt über unser Leben. Ob alles so richtig ist, wie es ist. Die Trilogie zeigt die für mich empfundene Wahrheit über das jetzige Leben und öffnet einem die Augen. Vor allem frage ich mich, ob in unserer Gesellschaft auch zu einer solchen Welt kommen könnte. Unrealistisch finde ich es nicht!
(Bildquelle: Knaur)

1 Kommentar:

  1. Cool, dass du die Reihe doch noch gut fandest, obwohl Band 1 dich nicht so begeistert hatte. :D

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